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mein kleiner Begleiter den Boben vor seinen Füßen. Langsam, wie
ber Frösche fangenbe Hbebar auf ber bachburchrieselten wiese bort
unten im Calgrunbe gehen mir auf unb ab. Jetzt ein freubiger
Schrei. „Nun hab ich aber etwas!" ruft er jauchzenb burch bie
klare Herbstluft. Ls ist wirklich „etwas", sogar ein recht schönes
Feuersteinmesser mit zwei Schneiben (Fig. 19). Die eine zeigt Scharten;
es ist also mit bem Messer gearbeitet worben. Jetzt bin ich wieber
an ber Reihe. Ich rufe ben Glücklichen heran unb halte ihm einen
Dortrag über ein Feuersteinstück, bas auf ben ersten Blick recht
nichtssagenb zu sein scheint
(Fig. 20). „Siehst bu, bas ist
zwar nur ein Hbfallftücf, ein
m
Fig. 19.
Feuerstein¬
messer.
Fig. 20.
Scheibenförmiger
Feuersteinsplitter.
Fig. 21.
Feuersteinscherben, auf natürlichem
Wege entstanden.
Splitter ber Art, wie sie bei ber Herstellung ber Steingeräte zu
Causenben entstehen mußten unb sich auf größeren Rnsiebelungs-
platzen ber Steinzeit oft in erstaunlicher Menge finben. Rber gerabe
biese Feuersteinscherben gehören zu ben untrüglichen Wegweisern
bes Sammlers unb sinb häufig bie ersten Kennzeichen eines stein¬
zeitlichen Hüttenplatzes, besonbers bort, wo langjährige Boben-
kultur bie Topfscherben längst zerstört hat."
Wir suchen weiter. Jetzt wirb mir ein Feuersteinsplitter vor¬
gelegt, ben ich leiber als natürliches Stück zurückweisen muß (Fig. 21).
Dieser Steinscherben ist vielleicht in ber Eiszeit aus einem burch
Frost zersprengten Feuersteinknollen entstauben. Dann muß bas
Stück vom Wasser bewegt unb fortgerissen sein; benn bie ursprüng¬
lich scharfen Räuber sinb abgerunbet unb stumpf. Natürliche Feuer¬
steinscherben mit scharfen Ränbern entstehen alljährlich vor unseren