Das erste Triumvirat. §. 21.
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Cäsar, erst flüchtig (seine Reise nach Rhodns, auf der er
den Seeräubern in die Hände fällt), erlangt nach seiner Rückkehr
nach Rom großen Einfluß, wird Aedil (oberster Beamter für
Ordnung und Stadtfrieden), fpäter fogar Oberpriester (Pontifex
maximus).
§. 21. Das erste Triumvirat.
Aus Klugheit vereinigen sich Cäsars Gegner mit ihm zum
ersten Triumvirat und theilen die Verwaltung des Reiches.
(Cäsar erhielt Gallien, Pompejus Spanien und Crassns
Syrien.) Der berühmte Redner Cicero wird als eifriger
Republikaner durch die Triumviren verbannt. Cäsar unter¬
wirft in einem achtjährigen Kampfe ganz Gallien. Es gelingt
jedoch dem eifersüchtigen und Rom beherrschenden Pompejus,
den Senat zu bestimmen, Cäsar zur Niederlegung seiner
Statthalterschaft aufzufordern. Das gab Veranlassung zum
zweiten Bürgerkriege.
Cäsar widersetzt sich, führt sein Heer über den Grenzfluß
Rubicou, befestigt seine' Herrschaft in Rom, zieht gegen
Pompejus in Spanien und besiegt ihn. Hierauf wendet er
sich nach Griechenland und wird in Epirus von Pompejus
geschlagen. Bei PharsLlus in Thessalien treffen beide
Gegner zusammen, und Pompejus erleidet eine entschiedene
Niederlage. Cäsar zieht hierauf nach Aegypten, dann nach
Syrien gegen den König PHZrnaces, Sohn des Mithridates,
besiegt diesen bei Zela (kam, sah und siegte — veni, vidi,
vici) und erklärt Numidien als römische Provinz. Nach Rom
zurückgekehrt feiert er glänzende Triumphe und sucht das Volk
durch Freigebigkeit und prunkvolle Feste ganz für sich zu
gewinnen.
Cäsar wird vom Senate zum immerwährenden Diktator
(Imperator — Inhaber der höchsten bürgerlichen und mili¬
tärischen Amtsgewalt) ernannt und trifft als solcher die
vortrefflichsten Veranstaltungen zum Wohle des Staates
(Prachtgebäude, Landstraßen, Kanäle, Austrocknung der
Sümpfe, neuer Kalender). Seine Allgewalt und seine Absicht,
Schülerbuch, Geschichte. Z