Einfach wie die Kleidung und Wohnung, war auch die
Lebensweise. Gleich nach dem Aufstehen wurde im Winter wie
im Sommer^ein kaltes Bad genommen. Dem Bade folgte eine
Mahlzeit. Sie bestand aus wildem Obst, Wildbret, Milch und
Käse. Als Getränk biente Bier, das iit jedem Hause aus Gerste
und Haber gebraut wurde. Beim Essen hatte jeder seinen be¬
sonderen Sitz von ausgeschüttetem Stroh oder Moos, worüber
oftmals eine Bärenhaut ausgebreitet war, und vor sich ein
niederes Tischlein von Holz, auf das die Speisen ausgestellt
wurden. Nach dem Essen ging man den Geschäften nach. Die
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Line Ansiedlung der alten Deutschen.
Männer zogen in den Wald auf die Jagd, die Frauen be¬
schäftigten sich mit Spinnen, Weben und sonstigen häuslichen
Arbeiten.
Schwere Arbeiten wurden als entehrend sür den freien
Mann angesehen. Ihm ziemte nur Jagd und Krieg. Darum
mußten die Frauen und Knechte das Feld bebauen. Der Acker¬
bau war nicht sehr ergiebig; wegen des rauhen Klimas gediehen
nur Gerste und Haber, veredeltes Obst gab es nicht. An guten
Weideplätzen war kein Mangel; man hatte darum große Herden
von Schasen, Pferden und Rindvieh; allein diese Tiere waren
klein und unansehnlich.