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Infolge der zwiespältigen Wahl entstand ein zehnjähriger Krieg
in Deutschland. Erst als Philipp von dem Psalzgrafen Otto
von Wittelsbach, den er beleidigt hatte, zu Bamberg erschlagen
worden war, wurde Otto von Braunschweig von allen Deutschen
als Kaiser anerkannt. Doch schon nach vier Jahren fielen die
Fürsten wieder^von ihm ab und erkannten den jungen Friedrich,
Heinrichs VI. Sohn, als ihren Kaiser an. Friedrich 11. regierte
fünsuuddreißig Jahre. Er kam selten nach Deutschland, ' denn
er hatte fortwährend mit den
Italienern und den Päpsten zu
kämpfen. Im Jahre 1228 unter¬
nahm er einen Kreuzzug und
gewann durch einen Vertrag mit
dem Sultan Jerusalem. Gegen
das Ende seines Lebens machten
sich die Fürsten, Bischöfe und
Städte in Deutschland mehr und
mehr von der kaiserlichen Ge¬
walt unabhängig. Friedrichs
Sohn, Konrad IV., besaß von
der Kaiserwürde nur noch den
Namen.
Kaiser Konrad IV. hinter¬
ließ bei seinem Tode einen zwei¬
jährigen Sohn mit Namen Kon¬
radin. Als er herangewachsen
war, wollte er die Königreiche
Neapel und Sizilien in Besitz
nehmen. Diese Reiche gehörten
ihm von seinem Urgroßvater her;
allein ein französischer Prinz,
Konradin, der letzte Hohenstaufe. Karl von Anjou, hatte sie er¬
obert. Im Jahre 1268 zog er
fernem Ly reun de Friedrich von Baden uud einer kleinen
Schar Krieger nach Italien. Die Freunde der Hohenstaufen
rn Italien führten ihm bewaffnete Mannschaft zu, fodaß er mit
ernem ziemlich starken Heere in sein Königreich gelangte. Bei
dem Städtchen Scureola stellte sich ihm Karl von Anjou ent¬
gegen. Kouradin^schlug den welschen Kronränber in die Flucht;
allein statt den Feind zu verfolgen, plünderten die Soldaten
Konradins das feindliche Lager. Als Karl dies gewahr wurde,
machte er noch einen Angriff und entriß dem deutschen Königs-
Whne den schon gewonnenen Sieg. Konradin und sein Freund
Friedrich flohen nach der Meeresküste, um aus einem Schisse
Zn entkommen. Allein beide wurden von einem italienischen