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III. Kapitel: Klimatische Verhältnisse
hat sich gewöhnt, deren Beginn als allerdings etwas verschwommene
Gstgrenze Palästinas anzusehen. Schon das Altertum mußte sich
mit diesem dehnbaren Begriffe zufrieden geben, wodurch auch das
Verlaufen der politischen Abgrenzungen in jenen Gegenden östlich
des Jordan bedingt wurde.
Ahnlich unbestimmt bleibt infolge des sich allmählich in die
steinige und wüste Sinaihalbinsel verlierenden Geländes die Grenze
im Süden. (Line Linie, die dem das Salztal bildenden Bach von
der Aüste bis Beerseba folgt und von hier zum Südende des Toten
Meeres zieht, mag als Grenze genügen.
^>m Norden endet Palästina am Fuße des Libanon und Her-
mongebirges.
Das so umschriebene Gebiet hat eine mittlere nordsüdliche
Ausdehnung von rund 260 km, in ostwestlicher Richtung an seiner
breitesten Stelle gegen ^5 km. Hieraus ergibt sich ein roher
Flächeninhalt von 30000 qkm, der der Provinz Pommern ent-
spricht oder etwas größer ist, wie Baden und Elsaß-Lothringen
zusammen.
III, Kapitel: Klimatische Verkältnisse
Schon bei flüchtiger Betrachtung erweist sich Palästina als ein
Land, dessen Oberfläche zu einem überwiegenden Teil von Steppen
und Wüsten gebildet wird, gegen die die zu Ackerkultur verwende-
ten oder verwendbaren Bodenstücke stark zurückstehen. Diese Er-
scheinung ist die Folge der hier herrschenden eigenartigen klimati¬
schen Verhältnisse. Der ganze asiatische Orient besitzt, verursacht
durch die den größten Teil des Lahres vorwiegend nördliche Wind¬
richtung — wodurch kältere Lustströme in wärmere Gebiete und
damit infolge ihrer Erwärmung zu einer größeren Aufnahmefähig-
keit für Wasserdampf gelangen — ein ausgesprochenes Trockenklima,
das freilich an gewissen Stellen durch Gebirgserhebungen und die
Nähe des Meeres lokal abgewandelt wird und periodische Nieder-
schläge erhält, die in ihrer Hauptmasse im Winter (Ende November
bis Februar) fallen. Herbst (Oktober bis November) und Frühling
(März bis April) verfügen dagegen nur über spärliche, ungewisse
und oft ausbleibende Regen, während der Sommer gänzlich trocken
ist. Man nennt solche Alimagebiete, deren Merkmale heiße, trockene
Sommer und kühlere, regenbringende Winter sind, subtropische.
Dabei sei besonders betont, daß man sich unter subtropischem
Alima nicht etwa zwei Klimazonen denken darf, die sich rund um
die Erde gleichförmig zwischen den Tropengürtel und die nördliche
und südliche gemäßigte Zone lagern. Vielmehr umfängt das Sub-
tropenklima nirgends die Erde gürtelförmig, sondern stellt an den
Grenzen zwischen gemäßigter und Tropenzone wohl über die ganze