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seinen Lohn mit lauter Stimme vor allem Volke, Gott zu fürchten
und zu lieben, für bie-Kirche zu sorgen, sich gegen seine Schwestern
allezeit gütig zu erweisen, sein Volk zu lieben wie seine Kinber, die
Armen zu unterstützen, getreue unb gottesfürchtige Beamte anzustellen,
sich selbst aber vor Gott unb Menschen jeberzeit vorwurfsfrei zu halten.
„Willst bu bas alles erfüllen, mein Sohn?" schloß er seine Rebe.
Lubroig versprach es gerührt. „Wohlan benn, so setze bir selbst bie
Krone auf, unb stets möge sie bich an bein versprechen erinnern." —
Hicht lange banach warb Karl krank unb starb (814). „Vater, in
deine hänbe befehle ich meinen Geist," waren seine letzten Worte. 3nt
Dome zu Rachen würbe er bestattet. Man setzte ben Leichnam auf
einen golbnen Stuhl, hing ihm ein golbnes Kreuz unb eine Pilgertasche
um, schmückte sein fjaupt mit ber Krone, gab ihm einen Kelch in bie
hanb unb legte ein golbnes (Eoangelienbuch auf seine Knie. Der Kaiser
war 72 Jahre alt, als er starb; 46 Jahre hatte er regiert.
14. Deutschland unter den Karolingern.
1. Teilung des fränkischen Reiches. Karls bes Großen
Sohn Lubtoig ber Fromme war kein starker Herrscher; es wurde
ihm schon recht schwer, das große Reich zusammenzuhalten. Seine drei
Söhne aber wollten überhaupt kein einiges Reich haben, sondern
teilten es nach einem Bruderkrieg unter sich in dem vertrage von
Verdun (843). Die Länder rechts vom Rhein und die Bistümer
Speyer, Worms und Mainz links vom Rhein erhielt Ludwig der
Deutsche; die andern Länder links vom Rhein bis etwa zur Maas,
Scheibe, Rhone unb Saone Lothar, bazu Zrieslanb, Italien unb ben
Kaisertitel; bie übrigen Teile bes jetzigen Frankreich erhielt Karl ber
Kahle, flach dem Tode der Söhne Lothars wurde (870) sein Land
(Lotharingen ----- Lothringen) nach ber Sprache geteilt : Die beutschen
Stämme kamen zu Deutschland bie romanischen zu Frankreich. 3n
Deutschland herrschten Karls des Großen Nachkommen, die Karolinger,
noch bis zum Jahre 911. Rber den meisten gebrach es an der nötigen
Herrscherkraft' ihr Ansehen sank immer mehr. Die von Karl dem Großen
an die Spitze ber einzelnen Völkerschaften (ber Sachsen, Bayern usw.) ge*
stellten Grafen warfen sich zu herzögen auf, die ihre Macht beständig
zu vermehren suchten und dem Könige nicht gehorchen wollten. Da
riß Unordnung unb Zwietracht im Reiche ein, unb ber innere Un*
friebe machte fortan Deutschland nur zu oft schwach unb wehrlos auch
gegen äußere Feinbe. Richt einmal gegen die forttvährenben (Einfalle
räuberischer Nachbarvölker vermochte es sich zu schützen.