Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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auf Schienen Tauft, das wußte man schon lange. Hier und da, besonders 
in Bergwerken, gab es Schienenbahnen für Pferde- oder Handbetrieb. 
Da machte im Jahre 1804 ein Engländer den versuch, eine Reihe 
von Schienenroagen durch eine auf den vordersten tDagen gestellte 
Dampfmaschine fortzubewegen. Das glückte. Nun versuchte ein anderer 
englischer Ingenieur,Hobert$tephenson,der wie James Watt 
ehedem ein armer Junge gewesen war, einen bessern Dampfwagen 
herzustellen. Dem unermüdlichen Manne gelang das große Werk; 
am 27. September 1825 konnte der erste mit Personen besetzte Dampf" 
wagenzug abgehen-, und im 3ahre 1830 wurde zwischen Liverpool 
und Manchester die erste Eisenbahnlinie für den regelmäßigen Verkehr 
eröffnet. Die erste größere mit Lokomotiven befahrene (Eisenbahnlinie 
wurde in Deutschland im Jahre 1839 zwischen Leipzig und Dresden 
vollendet (Bild Nr. 16). Jetzt sind alle Kulturländer der (Erde mit 
einem Schienennetze überzogen. Durch Berge hindurch, auf kühn ge¬ 
bauten Brücken über Täler und Flüsse sausen die schnellen Personen« 
züge und die langen Gmterzüge. Selbst über die RIpen und auf ihre 
Gipfel klimmt die hier mit Zahnrädern versehene (Eisenbahn. 
73. Die Elektrizität und andre Erfindungen. 
1. Der elektrische Telegraph, der Fernsprecher und 
der Kunkenspruch. (Einrichtungen, um Nachrichten schnell von 
einem (Drt zum andern zu schicken, hatte man schon im Altertum. 
Man gab von einem weithin sichtbaren Punkte verabredete Zeichen, 
nachts durch Feuer oder Licht. Solche optische Telegraphen arbeiten 
sehr schnell, und man verwendet sie wegen ihrer (Einfachheit mitunter 
noch jetzt, besonders im Kriege. Nur bei trüber Luft kann man keine 
Zeichen geben. 3m Jahre 1833 fanden die Göttingischen (Belehrten 
Gauß und Weber, daß der elektrische Funke, der einen Draht 
blitzschnell von einem Ende zum andern durcheilt, zum Seichengeben 
sehr geeignet ist. Der Amerikaner Morse erfand bald darauf eine 
Vorrichtung, durch die der elektrische Strom mit Hilfe eines Magneten 
Striche und Punkte auf einen abrollenden Papierstreifen schreibt. 
Diese Striche und Punkte bedeuten je nach ihrer Gruppierung Buch¬ 
staben und Worte, und so kann man mühelos ablesen, was in dem¬ 
selben Augenblicke in einem weit entfernten (Drte telegraphiert wird. 
Bald entstanden in allen Ländern Telegraphenlinien (vom Jahre 1843 
an), meist neben den (Eisenbahnen, zu deren Betrieb ein so schnelles 
Verständigungsmittel unentbehrlich ist. Aber auch durch das Welt-
	        
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