Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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ermeßliche Schätze, prächtige Kleider und Pferde, ausgesuchte Speisen 
und Getränke und jegliche Lust der Sinne. Sein Geschick ist jedem 
Menschen von Gott vorherbestimmt. Nichts läßt sich daran ändern. 
Darum ziehet nur unverzagt in die Schlacht. Wer fallen soll, fällt auch 
fern vom Kampfe; wen Gott erhalten will, der bleibt am Leben, ob er 
sich auch mitten in die Lanzen der Feinde stürzt." 
4. Mohammeds Ziege. So lehrte Mohammed, und diese Lehre, 
der Islam, wurde später in einem Buche ausgezeichnet, das Koran 
heißt. Anfangs fand jedoch der Prophet wenig Glauben. Die Ein¬ 
wohner von Mekka vertrieben ihn sogar, so daß er nach der Stadt 
Medina flüchten mußte (622). Diese Flucht, die Hedschra, ist den 
Mohammedanern so wichtig, daß sie mit dem Jahre 622 ihre Zeitrech¬ 
nung beginnen, wie wir mit Christi Geburt. In Medina wurde Mo¬ 
hammed willig aufgenommen. An der Spitze von Tausenden, die für 
den neuen Glauben ihr Leben zu opfern bereit waren, schritt Mohammed, 
als er nun gegen seine Feinde auszog, von Sieg zu Sieg. Nichts ver¬ 
mochte der Tapferkeit seiner begeisterten Scharen zu widerstehen. Mekka 
wurde bezwungen, die Besiegten schlossen sich dem Propheten an, und 
in kurzer Zeit war ganz Arabien seiner Lehre und seiner Herrschaft 
unterworfen. Selbst über die Grenzen des Landes hinaus trug er seine 
siegreichen Waffen. Er starb zu Medina und ward da begraben. Jedem 
Mohammedaner ist es zur Pflicht gemacht, wenigstens einmal in feinem 
Leben zum Grabe des Propheten zu wallfahrten und dort zu beten. 
5. Die Kalifen. Mohammeds Nachfolger, die Kalifen, dehn¬ 
ten ihre Herrschaft bald über einen großen Teil Asiens und über die 
Nordküste von Afrika ans. Auch Palästina mit Jerusalem fiel in ihre 
Gewalt. Ja die Araber drangen sogar in Europa ein. Von Afrika 
her kamen sie über die Meerenge von Gibraltar nach Spanien und 
eroberten das Land. Mehrere Jahrhunderte lang haben sie dort ge¬ 
herrscht. Aber sie suchten ihre Macht noch weiter auszubreiten. Mit 
einem unermeßlichen Heere überschritten sie die Pyrenäen, und Frank¬ 
reich, ja das ganze christliche Abendland schwebte in großer Gefahr, ihre 
Beute zu werden. Da wurde ein fränkischer Held, Karl Martell, 
der Retter der Christenheit. 
JO. Die Hausmeier. Karl Martell. pipptn 
der Kleine. 
1. Die Hausmeier. Chlodwigs Nachkommen aus dem fränkischen 
Throne waren ihmqleich an Grausamkeit, aber nicht an Herrschers rast.
	        
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