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nand war mit dessen Wiedereroberung nicht zufrieden: der Kurfürst
von der Pfalz, der es gewagt hatte, die böhmische Krone anzunehmen,
sollte gänzlich vernichtet werden. Der Kaiser erklärte ihn in die Reichs¬
acht und verlieh die pfälzische Kurwürde dem Herzog von Bayern.
Einige protestantische Fürsten nahmen sich Friedrichs an, so vor allen
der tapfere Ernst von Mansseld und der stürmische Christian
von Vrauuschweig, der den Handschuh der unglücklichen Winter¬
königin als Feldzeichen an seinem Hute trug und sich selbst stolz nannte
„Gottes Freund und der Pfaffen Feind". Aber ihre Heere wurden von _ - ; ^
Maximilians Feldherrn Tilly geschlagen. Schon drohte dieser ge- :
fürchtete Kriegsmann die Protestanten in Norddeutschland anzugreifen.
Die rüsteten zur Gegenwehr, und der König von Dänemark trat an
die Spitze ihres Heeres. Da loderte die Kriegsflamme wieder mächtig
empor.
3. Wallenstein. Für den Kaiser rückte ein neues Heer aus unter
dem Befehle des Generals Wal len stein. Dieser Feldherr, dessen
Name bald weit berühmt wnrde, war ein böhmischer Edelmann. Von
Jugend auf hielt er sich zu hohen Dingen bestimmt. Dies meinte er in
den Sternen gelesen zu haben; denn es herrschte damals der Aberglaube,
man könne aus der Stellung der Gestirne die künftigen Schicksale der
Menschen erkennen. Als er in das kaiserliche Heer eingetreten war,
schwang er sich durch Klugheit und Tapferkeit rasch empor. Der große
Reichtum, den er durch Erbschaft und Heirat gewonnen hatte, erwarb
ihm Ansehen. Freigebig belohnte er die unter seinem Befehle stehenden
Soldaten. Einmal stellte er dem Kaiser ein Regiment auf eigene Kosten.
Zum Lohne dafür erhielt er die Herrschaft Friedland in Böhmen und
wurde später sogar Herzog von Friedland. Jetzt trat er vor den
Kaiser mit dem Anerbieten, ihm ein ganzes Heer zu werben und zu
unterhalten, wenn man ihm den unbeschränkten Oberbefehl darüber
geben wolle. „Wie kann ein einzelner," fragte man erstaunt, „und wäre
er auch noch so reich, ein Heer von 20000 Mann im Felde erhalten?"
„Das kann ich auch nicht," versetzte Wallenstein; „50 000 Mann muß
ich haben; die sind imstande, sich selbst durch Brandschatzung zu er¬
halten." Sein Vorschlag wurde angenommen. In kurzer Zeit hatte
„der Friedländer" ein stattliches Heer zusammen. Von allen Seiten
strömten beutelustige Leute unter seine Fahnen. Bald zog er den Feinden
entgegen, und je weiter er vorrückte, desto zahlreicher wurde seine Kriegs¬
schar. Der Dänenkönig, schon von Tilly geschlagen, floh erschreckt auf