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reich, im Frieden von Breslau das schöne Schlesien an Preußen 
abzutreten. Das war ein herrlicher Gewinn für einen Feldzug, der nur 
anderthalb Jahre gedauert hatte. Ganz Europa bewunderte den 
jungen Preußenkönig und sein tapferes Heer. 
Wie hier im Osten die gutmütigen, gewerbfleißigen Schlesier in preußische 
Wohlfahrtspflege kamen, so bald darauf die kernhaften, wackern Ost fr i es en an 
der Ems. Bei dem Aussterben ihres Fürstenhauses nahm der König Ostfries¬ 
land nach verbrieftem Recht und zur Freude des Volkes in Besitz. Emden, wo 
schon des Großen Kurfürsten Schiffe geankert hatten, ward nun ein preußischer 
Hafen. Die Ostfriesen aber wurden treue Unterthanen des Königs. 
2. Der zweite schlesische Krieg (1744—1745), — Aber Friedrich 
wurde um Schlesien besorgt, als Maria Theresia Bayern eroberte, mit Hilfe 
der Engländer die Franzosen besiegte und sich mit Sachsen verbündete. Da 
begann erden zweiten schlesischen Krieg zur Sicherung Schlesiens. 
Er eroberte Böhmen. Dann kam er in große Gefahr. Kaiser Karl VII. 
starb; sein Nachfolger in Bayern schloß mit Maria Theresia Fried en, 
und diese konnte nun säst ihre ganze Macht gegen den großen König werfen. 
Aber „es ist keiner unter uns," schrieb der König damals aus dem Kriegs¬ 
lager, „der sich nicht lieber das Rückgrat brechen ließe, als einen Fuß breit 
Erde aufzugeben." Aus der gefährlichen Lage befreite den König 1745 sein 
glänzender SiegbeiHohenfriedeberg (westlich von Schweidnitz). Hier 
überraschte er die Sachsen, dann warf er die Österreicher. Der kühne General 
v. Geßler sprengte mit seinen Dragonern die österreichischen Bataillone und 
eroberte binnen einer Stuude 67 Fahnen. Der König verehrte demütig 
das Walten einer höheren Macht und sagte: „Gott hat meine 
Feinde verblendet und mich wunderbar beschützt." Entscheidend endlich wurde 
der Sieg bei Kesselsdorf (unweit Dresden), den die Preußen unter 
dem alten Dessauer erfochten. Als Friedrich dorthin kam, stieg er vom 
Pferde, entblößte sein Haupt und umarmte den greifen Helden, der die preu¬ 
ßische Armee so vorzüglich geschult und nun am Ende seiner Laufbahn noch 
einmal zum schönsten Siege geführt hatte (48,2). So überall geschlagen, 
mußte Österreich vou neuem Frieden schließen, und Friedrich behielt sein 
Schlesien. In Berlin wurde er bei dem Einzuge feierlich als Friedrich der 
Große begrüßt. 
HI. Elf Friedensjahre. 
1. Der erste Diener des Staates.-In den Friedensjahren, die jetzt 
folgten, widmete sich der König mit dem größten Fleiße den Regierungs¬ 
geschäften. Nie hat ein Fürst thätiger für seines Volkes Glück gesorgt als 
er. „Ich bin," sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand
	        
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