schüttelt. Die germanischen Volksstämme zeigten sich drohend
an den Grenzen, als Diocletian den Kaiserthron bestieg.
Diocletian 284—305. Vom gemeinen Soldaten
hatte er sich durch seine Tapferkeit bis zur Kaiserwürde em¬
porgeschwungen. Da er einsah, daß er allein das übergroße
Reich gegen die äußern Feinde nicht verteidigen könnte, teilte
er die Herrschaft mit verschiedenen Mitkaisern. Maxi¬
mian verwaltete Italien, Afrika und die Inseln-
er führte wie Diocletian den Titel „Augustns."
Galerius „Cäsar" genannt, unterstützte Diocletian in
Der Regierung des Morgenlandes und verwaltete besonders
Thracien und Jllyrien,
Maximian ernannte seinen Schwiegersohn Constan-
tius Chlorus zum „Cäsar" über Spanien, Gallien,
und B ritannien.
_ Anfangs war Diocletian, der nicht allein Talent zum
Kriegführeu, sondern auch zum Herrschen besaß, den Christen
nicht ungünstig, da dieselben einen großen Teil der Be¬
völkerung ausmachten. Allein Galerius, ein leidenschaft¬
licher Mann, haßte tue Christen und verleumdete sie beim
töatser. Er ließ die Stadt Nicomedia anzünden, in welcher
Diocletian gewöhnlich residierte, und beschuldigte bann die
Christen dieses Verbrechens. Der Kaiser erließ nun das Edikt
ZU einer Verfolgung, (17. Sept. 303) die an Grausamkeit
alle vorhergegangenen übertraf. Selbst der christliche Name
Wllte vom Erdboden vertilgt werden. Wäre das Christen¬
tum^ eine menschliche Einrichtung gewesen, so hätten die
Maßregeln des Kaisers wohl ihren Zweck erreichen müssen.
Doch Gott zeigte gerade in dieser Verfolgung seine Allmacht
und seinen Schutz: die Zahl ber Christen nahm täglich zu,
währenb Diocletian unb Maximian zur Abbankung gezwungen
würben. Der Eine starb im Wahnsinn, ber Anbere würbe
erdrosselt.
Galerius, von einer entsetzlichen Krankheit befallen,
starb nach furchtbaren Schmerzen in Verzweiflung.
Konstantins Chlorus zeigte sich den Christen gün¬
stig. Seine Gemahlin Helena war eine Christin. Nach
seinem im Jahre 306 erfolgten Tode nahm sein Sohn Con -
stantiu seine Stelle ein. Maxentins, ein Sohn Ma¬
ximians, machte ihm das Reich streitig und ließ sich in Rom
krönen. Konstantin zog gegen ihn. Er war damals noch
nicht Christ. Da erschien ihm ant Himmel ein Kreuz mit
der Inschrift: „Tn hoc signo vinces. In diesem Zeichen