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Unser Jahr.
und sieh der Sterne goldnen Schein
gleich als viel tausend Fensterlein!
Das ist des lieben Gottes Haus,
da wohnt er drin und schaut heraus
und schaut mit Vateraugen nieder
auf dich und alle deine Brüder.
2. Wo wohnt der liebe Gott?
Hörst du der Glocken Hellen Klang?
Zur Kirche rufen sie dich hin.
Wie ernst, wie freundlich ist's darin,
wie lieb und traut und doch wie bang!
Wie singen sie in frommer Lust!
Wie beten sie aus tiefer Brust!
Das macht, der Herr Gott wohnet da.
Drum kommen sie von fern und nah,
hier vor fein Angesicht zu treten,
zu flehn, zu danken, anzubeten.
3. Wo wohnt der liebe Gott?
Die ganze Schöpfung ist sein Haus.
Doch wenn es ihm so wohlgefällt,
so wählet in der weiten Welt
er sich die engste Kammer aus.
Wie ist das Menschenherz so klein!
und doch, auch da zieht Gott hinein.
O halt das deine fromm und rein,
so wählt er's auch zur Wohnung sein
und kommt mit seinen Himmelsfreuden
und wird nie wieder von dir scheiden!
Wilhelm Äey.
10. In der Nacht.
1. Nun fängt es an zu dunkeln 2. So blitzet kein Geschmeide,
im Wald und auf dem Feld, so leuchtet kein Demant,
doch tausend Sternlein funkeln wie an des Schöpfers Kleide
eint hohen Himmelszelt. der sternbestickte Nand.
3. Wie sollte mir wohl grauen
in stiller, dunkler Nacht,
da über allen Auen
ein lieber Vater wacht!
Julius Sturm.