pflanzte viele deutsche Ansiedler dahin, durch welche der Acker¬
bau und die Gewerbthätigkeit belebt, Dörfer und Städte an¬
gelegt und deutsche Sprache und Gesittung verbreitet wurden.
So wurde die Mark Brandenburg ein christliches und deut¬
sches Land.
3. Brandenburg in schwerer Zeit. — Die Mark¬
grafen von Brandenburg gelangten bald zu großem Ansehen
im Reich. Sie gehörten zu den sieben mächtigsten deutschen
Fürsten, welche allein das Recht erhielten, die Kaiser zu wählen.
Seitdem hießen sie auch Kurfürsten. Indes hatte die Mark
nach dem Aussterbeu des Hauses Ballenstädt, unter den bay e-
rischen und luxemburgischen Markgrafen (1324 bis
1415), eine sehr trübe Zeit. Das Unwesen der Raubritter
nahm auf eine furchtbare Weise überhand und brachte das
arme Land in die äußerste Not. Nirgends herrschte Ruhe, nir¬
gends Sicherheit. Selbst die größeren Städte konnten sich
kaum vor den Überfällen der adeligen Räuber und Landbeschä-
diger schützen. Da kam ein edles Fürstenhaus zur Regierung,
unter welchem die Mark Brandenburg sich nicht allein aus
ihrer Zerrüttung wieder erhob, sondern zu immer höherer
Macht emporblühen sollte. Das war das Geschlecht der Hohen -
zo llern.
4. Die Hohenzollern. — Die Hohenzollern
sind vom südlichen Deutschland ausgegangen: in Schwaben,
aus einem hohen Bergkegel unsern des Städtchens Hechingen,
liegt ihr Stammschloß. Ein Zweig dieses alten Grafenhauses
erhielt unter den hohenstauftschen Kaisern die Burggrafenwürde
von Nürnberg. Die Burggrafen erwarben sich allmählich be¬
trächtlichen Länderbesitz und leisteten den Kaisern ausgezeich¬
nete Dienste. Damm wurden sie in den Reichsfürstenstand er¬
hoben. Als nun unter Kaiser Sigismund die Mark
Brandenburg, welche zu seinen Erblanden gehörte, eines
starken Armes bedurfte, um die zerstörte Ordnung wieder auszu¬
richten, da konnte der Kaiser keinen tüchtigeren Statthalter für
das Land sinden, als den Burggrafen Friedrich VI. von
Nürnberg. Er fetzte ihn daher zum „vollmächtigen Verweser