Allgemeine Einleitung.
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anderen untergeordneten Thierclassen. Das Steinkohlengebirge, die Stein¬
kohlenschichten gehören hierher mit vielen Thierreslen, Pflanzen und Pflanzen¬
abdrücken; 4) die UebergangsPeriode, die Grauwackengruppe, mit den
ersten und ältesten Resten von Pflanzen und Thieren.
Zur folgenden Classe der G ebirgs arten, zu den zwar theilweise ge¬
schichteten, größtentheils aber krystallinischen Schiefergesteinen, aber ver-
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steinerungslosen Massen, bei deren Entstehung weder Pflanzen noch Thiere
exiftirten, gehören z. B. der Thon- und Talkschiefer, der Glimmerschiefer,
der Gneis; u. s. w., und sie sind ans Mineralien zusammengesetzt, die im
Wasser unauflöslich sind und durch Niederschläge aus Wasser nicht ent¬
standen sein können. Ueber die Entstehungsweise derselben sind die Geo¬
logen noch nicht einig, ob erste Erstarrungskruste oder umgewandelte Schicht
gesteine. Sie enthalten vorzugsweise die Erz- oder Metallgänge.
Zur dritten Classe, welche die ungeschichteten, massenhaften, eruptiven,
Plutonischen und vulkanischen Gebirgsarten umfaßt, die über die ganze Erde
verbreitet sind, gehören: der Trachyt, der Syenit, der Grünstein, der Gra¬
nit, der Porphyr, der Basalt (in fünf- und sechsseitigen Säulen) — dann
die Laven, sowohl der Reihen- als der Eentralvnlcane, die jetzt meist er¬
loschen sind rc. Es ist höchst merkwiirdig, daß diese aus 2, 3, 4 Mine¬
ralen gebildeten krystallinischen Verbindungen aus ganz gleiche Weise in
allen Theilen der Erde vorkommen. Diese Gesetzmäßigkeit, unabhängig von
localen Ursachen, ist unbestreitbar.
Durch unterirdische Gewalten sind in ganz verschiedenen Perioden Ge-
birgsmassen und ganze Gebirge gehoben worden. Der berühmte französische
Geologe Eli e de B eammont zählt solcher Erhebungen in Europa 21 auf*).
Das Alter derselben wird nach der Zahl der Schichten bestimmt; die Gebirgs-
masse einer älteren Erhebung enthält weniger Schichten über einander als
die jüngere u. s. w. Außerdem unterscheiden sie sich wesentlich durch ihre
Richtungen. Sonach sind also die Gebirge der Erde Folgen der Hebung
durch Plutonische und vnlcanische Kräfte ldie Hebungstheorie); die Hebung
brauchte nicht durch einen plötzlichen Ruck, sondern konnte allmälig geschehen,
wie sich jetzt noch verschiedene Theile der Eontinente heben und senken. In
neuester Zeit hat man unter Anderm beobachtet, daß sich die
estküste
Südamerika's von der Insel Chiloü bis zum Hafen von Callao hebt, wäh
rend sich Patagonien senkt.
Wenn oben von älteren und jüngeren Gebirgsmassen, friiheren und
späteren Ereignissen die Rede war, so versteht es sich von selbst, daß dabei
die Zeit, das Jahrhundert oder Jahrtausend derselben, nicht angegeben
werden konnte.
Der Geologe kann nur das relative, nicht das absolute Alter der
Theile der Erdrinde bestimmen; auch ist er nicht im Stande, die Dauer
der einzelnen Perioden zu berechnen. Daß diese aber von ungeheurer Länge
gewesen, geht aus den Steinkohlenslötzen hervor, deren Mächtigkeit hier und
*) C. F. Naumann, Lehrbuch der Geognosie, Bd. I.,
hat noch 12 weitere Systeme größtentheils in Skandinavien,
neue Systeme in Nord-Amerika nachgewiesen» die Frage ist
' schlossen.
. 377. — Durocher
und Marcoa hat 13
noch keineswegs abge-