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David aber sprach zu Saul: „Es entfalle keinem Menschen sein
Herz; ich will hingehen und mit dem Philister streiten." Saul
sprach: „Du kannst nicht wider diesen streiten, denn du bist ein
Knabe; dieser aber ist ein Kriegsmann." David aber sprach:
„Dein Knecht schlug einen Löwen und Bären, der Herr wird
mich auch von diesem Philister erretten." Da setzte ihm Saul
einen Helm auf und legte ihm einen Panzer an, und David
fing an zu gehen. Da sprach er: „Ich kann nicht also gehen,
denn ich bin es nicht gewohnt," und nahm wieder seinen Stab
in die Hand und fünf glatte Steine und that sie in die Hirten-
tasche, nahm die Schleuder und machte sich zu bem Philister.
Der aber sprach: „Bin ich denn ein Hund, daß du mit einem
Stecken zu mir kommst?" Und er fluchte dem David und rief:
„Komm her zu mir, ich will dein Fleisch geben den Vögeln
unter bem Himmel." David aber sprach: „Du kommst zu mir
mit Schwert, Spieß unb Schilb, ich aber komme im Namen bes
Herrn Zebaoth, ben bu gehöhnet hast." Unb Davib nahm einen
Stein aus ber Tasche, fchleuberte unb warf ben Philister an
seine Stirn, baß er zur Erbe fiel. Dann lief Davib zu bem
Philister, zog fein Schwert aus ber Scheibe unb hieb ihm ben
Kopf ab. Da flohen bie Philister, unb bie Männer von Israel
jagten ihnen nach unb schlugen sie.
4. Davibs Flucht. — Da Davib wieberkam von ber
Schlacht bes Philisters, verbanb sich Jonathan, Sanls Sohn,
mit Davib, unb Jonathan gewann ihn lieb wie fein eigen Herz;
unb sie machten einen Bunb mit einanber. Die Weiber aber
aus ben Stabten gingen bem König Saul entgegen unb sangen:
"Saul hat taufenb geschlagen, aber Davib zehntausend" Da
ergrimmte Saul sehr unb sah Davib sauer an von bem Tage
unb fortan. Unb als Davib auf ben Saiten vor ihm spielte,
schoß Saul einen Spieß nach ihm; Davib aber wanbte sich, unb
ber Spieß fuhr in bie Wanb. Da floh Davib; Saul aber
rebete mit Jonathan unb mit allen feinen Knechten, daß sie
Davib töten sollten. Aber Jonathan ging hinaus aufs Felb zu
Davib, unb sie küßten sich unb weinten; unb Jonathan sprach: