Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

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Volkes, und Uria starb auch. Da sandte David hin und ließ 
Urias Weib holen, und sie ward sein Weib. Aber die That 
gefiel dem Herrn übel, und er sandte den Propheten Nathan 
zu David, der sprach zu ihm: „Es waren zwei Männer in 
einer Stadt, einer reich, der andere arm. Der reiche hatte 
viele Schafe und Rinder; aber der arme hatte nichts denn ein 
einziges Schäflein, und es aß von seinem Bissen und trank von 
seinem Becher und schlief in seinem Schoß. Da aber zu dem 
reichen Manne ein Gast kam, schonte er seine Schafe und nahm 
das Schaf des armen Mannes und richtete es zu." Da er¬ 
grimmte David und sprach: „Der Mann ist ein Kind des Todes, 
der das gethan hat." Da sprach Nathan zu David: „Du bist 
der Mann. Uria hast du erschlagen und sein Weib dir ge¬ 
nommen. Siehe, ich will Unglück über dich erwecken aus deinem 
eigenen Hause. Du hast es heimlich gethan, ich aber will dies 
thun vor dem ganzen Israel. Da sprach David: „Ich habe 
gesündigt wider den Herrn." Nathan sprach: „So hat auch der 
Herr deine Sünde weggenommen, du wirst nicht sterben." Und 
David flehte zu dem Herrn: „Gott, sei mir gnädig und tilge 
meine Sünde nach deiner großen Barmherzigkeit. Schaffe in mir 
ein reines Herz und gieb mir einen neuen, gewissen Geist." 
3. Absaloms Empörung. — Es war aber in ganz 
Israel kein Mann so schön als Absalom, der Sohn Davids: 
von seiner Fußsohle an bis auf seinen Scheitel war nicht ein 
Fehl an ihm. Und er ließ sich machen Wagen und Rosse, und 
fünfzig Mann waren seine Trabanten. Und er machte sich 
morgens frühe auf und trat an den Weg bei dem Thore; und 
wenn jemand zu dem Könige vor Gericht kommen sollte, rief 
ihn Absalom zu sich und sprach: „Siehe, deine Sache ist recht 
und gut, aber du hast keinen Verhörer vom Könige. O wer 
se^et mich zum Richter im Lande, daß jedermann zu mir käme, 
daß ich ihm zum Recht hülfe!" Und wenn jemand ihn wollte 
anbeten, so reckte er seine Hand aus und küßte ihn. Auf diese 
Weise stahl er das Herz der Männer Israels. Und er ging 
gen Hebron und hatte Kundschafter ausgesandt in alle Stämme 
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