Full text: Neuere Geschichte (3. Bdchen)

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Ich euer Fürst, nun euer Hauptmann, will siegen oder ritter¬ 
lich mit euch sterben!" Die Kugeln schlugen dicht um ihn 
ein. Als sein Stallmeister groben bemerkte, daß der Kur¬ 
fürst durch sein weißes Roß den Feinden kenntlich sei, bot er 
ihm das seintge an. Kaum hatte Froben den Schimmel be¬ 
stiegen, so sank er, von einer feindlichen Kugel getroffen, tot 
vom Pferde. Endlich wurden die Schweden zum Weichen ge¬ 
bracht; sie eilten in voller Flucht nach Fehrbellin zu. Der 
Sieg war vollständig, der erste, welchen die Brandenburger 
allein und über einen Feind gewannen, der bisher für unbe¬ 
siegbar gehalten wurde. 
Mit Jubel in Berlin empfangen, hielt Friedrich Wilhelm 
einen Dankgottesdienst, zu dem er selbst den Text angab: Jer. 
20, 11: „Der Herr ist bei mir wie ein starker Held, darum 
werden meine Verfolger fallen!" 
Hierauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pommern 
selbst'an, eroberte Stettin und Stralsund, und als die 
Schweden einen Einfall in Preußen machten, jagte er sie aus 
dem Lande. Trotzdem mußte er, von seinen Bundesgenossen 
und namentlich vom Kaiser im Stiche gelassen, im Frieden 
von St. Germain 1679 Vorpommern wieder herausgeben. 
Ja der Kaiser besetzte auch nach dem Tode des letzten Herzogs 
von Liegnitz dessen Länder, auf welche Friedrich Wilhelm durch 
die Erbverbrüderuug von 1537 Anspruch hatte. 
3. Friedrich I von Preußen. Um der Größe seines 
Staates auch äußeres Ansehen zu verschaffen, trachtete der 
prachtliebende Sohn und Nachfolger des großen Kurfürsten, 
Friedrich in. (1688—1713), nach der Königswürde. Für 
die Hilfe, welche er dem Kaiser Leopold im spanischen Erb¬ 
folgekriege zu leisten versprach, machte er sich mit dessen Zu¬ 
stimmung zum König in Preußen. Hier war er unab¬ 
hängig, während er in Brandenburg deutscher Reichsfürst war. 
Am 18. Januar 1701 fand zu Königsberg unter großer Pracht 
die Krönung statt, wobei er sich selbst die Krone aufsetzte. 
Als König Friedrich I. vergrößerte er sein Reich durch die 
Grafschaften Meurs und Singen, Valengin, Neufchatel und 
Tecklenburg. Er vergrößerte Berlin und stiftete die Uni¬ 
versität Halle (Aug. Herrn. Francke) und die Akademie der 
Wissenschaften zu Berlin unter der Leitung des großen Philo¬ 
sophen Leibuiz.
	        
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