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10. Friedrich II. (der Große) non Preuße«.
„ 1- «ticfcticf) Wilhelm I. Friedrichs IL Valer, Fried,
riet) Wilhelm I., war ein Mann von strengen unb rauhen
Sitten aber bieder unb gottessürchtig. Im Gegensatz zu seinem
prachtliebeuden Vater war er der größten Einfachheit unb
Sparsamkeit zugethan. Aller überflüssige Hofstaat würbe ab-
geschatTt. Für bie Wissenschaften hatte er feinen Sinn da¬
gegen widmete er bem Wohle bes Laubes bie größte Fürsorge
Er hob den Gewerbfleiß unb ben Ackerbau durch Ausnahme
öon Kolonisten. So nahm er bie vom Erzbischof von Salz¬
burg vertriebenen Protestanten in seinem Laube aus. Die
Volksbilbung fcsörberte er burch bie Grünbung von 1800
Volksschulen. Seme Erholung sanb er in bem Tabakskollegium
wo bei einer Pfeife Tabak und einem Kruge Bier neben
ernster Unterhaltung ber freieste Verkehr stattfand. Aber seine
Hauptsorge war aus die Bildung eines tüchtigen Heeres ge¬
richtet, wobei ihn Leopold von Dessau (der alte^Dessauer)
unterstützte. Besonders sein Leibregimeut, das aus lauter
Riesen bestand (die „langen Kerls"), die er für große Summen
überall anwerben ließ, war feine Freude. Doch hinterließ er
feinem Sohne einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark unb
eine wohlgeordnete Armee von 83000 Manu. Er erwarb
im Frieden von Utrecht 1713 Obergeldern und im nordischen
Kriege Vorpommern zwischen Oder und Peene nebst den Inseln
Usedom und Wollin.
^ . 2. Friedrichs Zugendjahre. Sein ältester Sohn
Friebnch II,, ben bie Geschichte ben Großen nennt, war
5ni 24. Januar 1712 zu Berlin geboren. Seine Lehrer flößten
ihm frühzeitig eine Vorliebe für französische Bilbung, französische
Sprache unb Dichtung ein. Auch zur Musik hatte er große
Neigung. Dagegen haßte er ben Zwang, mit bem man ihn
schon früh zu militärischen Übungen anhielt. Der rege Geist
des Kronprinzen verlangte edlere Beschäftigung, und es gelang
ihm auch, im stillen seiner Neigung zu folgen. Waren die
Übungen in den Waffen beendigt, so warf sich Friedrich in
seinen goldgestickten Schlafrock und las seine Bücher oder blies
seine Flöte. Bei diesen Beschäftigungen überraschte ihn einst
der Vater. Zwar konnte der Prinz noch schnell feine Uniform
anziehen; allein der Vater entdeckte ben Schlafrock und warf
ihn ins Feuer; die Bücher wurden dem Buchhändler zurück¬
geschickt, und die schön frisierten Haare mußte der Hofchirurgus
abschneiden. Der Lehrer int Flötenspiel, der berühmte Quantz,