III.
Preußens Aufstieg zur Großmacht.
I. Friedrich Wilhelm L 1713—1740.
1. Des Königs Sorge für Ordnung im Staatshaushalt.
a) Weise Sparsamkeit. König Friedrich Wilhelm I. war
ein sparsamer Fürst und darin ein Vorbild für sein Volk. Mit einem
Schlage war Glanz und Pracht der bisherigen Hofhaltung hinweg¬
gefegt, und bürgerliche Einfachheit trat an die Stelle. Als er 1713
zur Regierung kam, wurde eine ganze Reihe von unnötigen Hof¬
beamten entlassen, die teuren Weine im Schloßkeller und die über¬
flüssigen Pferde und Prunkwagen verkauft. Die Gold- und Silber¬
sachen, die sein Vater mühsam erworben hatte, ließ er einschmelzen
und Geld daraus für den Staatsschatz prägen.
Der Haushalt des Königs war überaus einfach. Man speiste
nicht besser als bei Bürgersleuten. Seine Töchter strickten, nähten
und befaßten sich fleißig mit andern häuslichen Arbeiten. Der König
trug den einfachen und billigen Offiziersrock und duldete auch in
seiner Umgebung keinerlei Kleideraufwand.
So kam es, daß der Haushalt des Königs jährlich nur 50000
Taler kostete. Mit den Ersparnissen aber tilgte er die Schulden,
die sein Vater gemacht hatte.
b) Staatsverwaltung und Steuerwesen. Als oberste
Verwaltungsbehörde setzte er das Eeneraldirektorium für die
Staatsgelder und Domänen ein. Unter ihm standen in jeder Provinz
die Kriegs- und Domänenkammern. In Potsdam errichtete
er die QZeirechnungskammer, die alle Einnahmen und Aus¬
gaben im Staate aufs sorgfältigste zu prüfen hatte.
Allen seinen Beamten schärfte er strengste Pflichterfüllung,
Treue und Ehrlichkeit, Fleiß und Ordnung ein, überwachte sie selbst
und ließ sie durch Vorgesetzte überwachen. Er war außerordentlich
streng gegen solche, die ihre Schuldigkeit nicht taten. So ist er der