VII. Garten- und Feldunkräuter. 
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Wurzel dringt tief in den Boden ein und treibt immer wieder neue Pflanzen, 
wenn man sie auch absticht. Die langen Wurzelblätter sind schrotsäge¬ 
förmig, im unteren Teile flederspaltig und erscheinen durch die am Blatt¬ 
stiele herablaufende Blattflüche geflügelt. Sie stehen _ in einer Rosette 
zusammen. Aus der Mitte dieser Blütterrosette erheben sich mehrere hohle, 
spannenlange, mit Wolle besetzte Schäfte. Jeder trägt einen Blüten¬ 
verein (Fig. 11). Dieser gleicht einem Blumenkörbchen und besteht 
aus einer grünen Hülle und vielen einzelnen Blüten, die auf einem 
gemeinsamen Boden (Blütenboden) stehen. 
Die äußeren Hüllblätter 
sind zurückgeschlagen, die in¬ 
neren dachziegelförmig über- 
einandergelegt. Die Blüten 
bestehen aus einem unterstän¬ 
digen Fruchtknoten, auf dem 
eine zungen- oder band¬ 
förmige Blumenkrone steht. 
Darin besinden sich fünf 
Staubblätter, deren Staub¬ 
beutel zu einer Röhre ver¬ 
wachsen sind, und ein Stem¬ 
pel. Nach dem Verblühen bil¬ 
det sich ein grauer Wollkopf. 
Jedes Früchtchen trügt näm¬ 
lich eine gestielte Haarkrone. 
Zur Zeit der Reife werden die 
Früchtchen vom Winde ver¬ 
weht und durch die Luft weit 
fortgetragen, wobei die Haar- 
krone als Flugschirm dient. 
Bläst man die reifen Frücht¬ 
chen ab, so kommt der nackte 
Blütenboden zum Vorschein. 
DerLöweuzahu enthält in allen 
Teilen einen weißen, klebrigen, 
bitteren Saft, der auf Kleidern 
Flecken macht. Die jungen 
Blätter geben einen Salat, 
der besonders in Frankreich 
gern gegessen wird. 
Die Kornblume, blaue Flockenblume, ist ein lästiges Unkraut unter dem Getreide. 
Der ästige Stengel ist nur wenig beblättert und mit weißer Wolle überzogen. Die unteren 
Blätter sind fiederspaltig, die oberen lanzettlich. Der Blütenkorb enthält zweierlei Blüten. 
Die am äußern Umfange des Blütenbodens stehenden Randblüten sind trichterförmig, 
die in der Mitte stehenden Scheibenblüten sind röhrenförmig. Die Randblüten haben 
weder Staubblätter noch Stempel und bringen keine Frucht; die Scheibenblüten enthalten 
beides. Die Bliiten werden wegen ihrer schönen Farbe dem Räucherpulver beigemengt 
Fig. u. 
Löwenzahn. 
1 blühende Pflanze, 2 Fruchtboden mit 2 reifen Früchtchen. 
3 und 4 die Frucht (3 im Längsschnitte), 5 eine Blüte, (i Griffel 
mit 2 Narben, 7 Staubbentelröhre, ausgebreitet (Innenseite).
	        
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