Full text: [Schulj. 4] (Schulj. 4)

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3. Ein Blatt der Roßkastanie ist aus 5 oder 7 Einzelblättern 
zusammengesetzt, die auf einem langen Stiele stehen. Man nennt 
so zusammengesetzte Blätter „gefingert". Die einzelnen Blätter sind 
so angeordnet, daß das Licht durch die Lücken derselben auf tiefer 
liegende Blätter fallen kann. Immer stehen zwei Blätter einander 
gegenüber; sie sind gegenständig. 'Wenn im Herbst die Blätter ab¬ 
gefallen sind, so bleibt eine hufeisenförmige Narbe zurück. 
4. Die Blüten der Roßkastanie entfalten sich gleich nach dem 
Entwickeln der Blätter. Sie bilden zusammengesetzte Trauben und 
stehen wie die Kerzen am Weihnachtsbaume senkrecht empor. Da 
sie an den Spitzen der Zweige stehen, so sind sie weithin sichtbar. 
Jede einzelne Blüte hat einen fünfteiligen, unregelmäßigen Kelch 
und eine Blumenkrone, die aus 5 ungleich großen Blütenblättern 
besteht. Diese sind weiß und mit einem anfangs gelben, später röt¬ 
lich werdenden Fleck geziert. 
In der Blumenkrone stehen meistens 7 Staubgefäße und 
1 Stempel. Da die Blüten eine wagerechte Stellung haben, und 
die Blumenblätter und Staubgefäße mit einem Haarbesatz versehen 
sind, so ist der Honig in der Blüte gegen Nässe geschützt. 
5. Die Frucht ist eine lederartige, mit Stacheln besetzte Kapsel, 
die später in 3 Klappen aufspringt. Sie enthält 1—2 Samen mit 
glänzend brauner Schale und einem weißen Fleck. — Welchen Nutzen 
gewährt uns der Baum? — Suche aus einer Kastanie ein Bäumchen 
zu ziehen, und beobachte die Entwicklung desselben vom ersten Kei¬ 
men an! 
XII. Jas Wiesenschaumkraut. 
1. Wo und wie es wächst. Das Wiesenschaumkraut ist im Früh¬ 
ling, wenn es seine lila Blütentraube entfaltet, ein hübscher Schmuck 
nasser Wiesen. Wie die Sumpfdotterblume breitet es seine langen, 
dünnen Wurzelfasern flach und strahlenförmig in der obersten 
Bodenschicht aus. 
Die gefiederten Grundblätter liegen auf der Erde und sind zu 
einer zierlichen Rosette so geordnet, daß keiner der rundlichen, an 
einem gemeinsamen Blattstiele sitzenden Fiederchen dem andern 
im Lichte steht. Ist der Standort recht naß, so bilden sich am 
Grunde der Fiederchen kleine Knospen, die sich bewurzeln und zu 
neuen Pflanzen aufwachsen. Das häufige Vorkommen des Wiesen¬ 
schaumkrautes hat hauptsächlich hierin seine Ursache. 
1 2. Stengel und Blätter. Aus der Blattrosette erhebt sich ein 
Etterter, vollkommen kahler Stengel, an welchen man oft kleine 
' lumklümpchen findet, in denen die Larve der Schaumzirpe lebt. 
Stengelblätter sind gefiedert und werden nach oben immer 
kleiner.**^
	        
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