Full text: [Schulj. 4] (Schulj. 4)

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XIV. Die wilde Yose. 
(D. I. 1, 75. 88; 2, 66. 69. 95; 3, 15.) 
1. Wann und wo sie blüht. Im Rosenmonat, das ist im Juni, 
blüht an Hecken, an Waldrändern, an Wegen und auf Hügeln zu 
gleicher Zeit mit unsern Gartenrosen der wilde Rosenstrauch, auch 
Hundsrose genannt. Er bildet zuweilen undurchdringliche Hecken 
(Heckenrose). 
2. Wie sie aussieht. Die Hundsrose hat eine holzige, astreiche 
Wurzel, aus welcher mehrere holzige Stämme hervorkommen; sie 
ist daher ein Strauch. — Unterscheide Baum und Strauch! — An 
der Rinde seiner Zweige sitzen scharfe Stacheln (nicht Dornen), die 
Blätter und Zweige gegen kräuterfressende Tiere schützen. An den 
jungen, zarten Sprossen stehen sie besonders dicht. 
3. Die Blätter sind lang gestielt und unpaarig gefiedert (Er¬ 
klärung!). Die einzelnen Blättchen sind eiförmig und am Rande 
gesägt. Die beiden kleinen Blättchen am Grunde des Hauptstiels 
nennt man Nebenblätter. Sie haben früher die Blattknospe schützend 
umhüllt. 
4. Die Blüten stehen zu mehreren beieinander auf einem ver¬ 
zweigten Stiel. Der Fruchtboden bildet ein bauschiges Krüglein, 
das oben mit einem gelben, fleischigen Ringe abgeschlossen ist, auf 
dem die 5 zerschlitzten Kelchzipfel stehen. Hinter den Lücken der 
Kelchblätter stehen die 5 rosafarbenen Blütenblätter, welche zahl¬ 
reiche Staubgefäße umschließen. Im Innern des Kruges befinden 
sich zahlreiche Fruchtknoten, deren Griffel aus ihm heraussehen. 
Kelchblätter und Blütenblätter greifen mit ihren Rändern über¬ 
einander, solange die Blüte noch nicht vollständig geöffnet ist; da¬ 
durch wird das Innere gegen Nässe und Beschädigung geschützt. Auch 
am Abend schließen sich die Blüten, so daß der Blütenstaub gegen 
Tau geschützt ist. Die Blüten locken durch ihre Farbe und ihren 
Duft zahlreiche Insekten, namentlich Käfer herbei, die von dem 
Blütenstaube naschen. Honig wird nicht abgesondert. 
5. Die Frucht. Nach dem Verblühen färbt sich der Blüten¬ 
boden nach und nach rot, wird fleischig und bildet die sogenannte 
Hagebutte. In ihr sitzen die von vielen Haaren umgebenen Frücht¬ 
chen. Die rote Farbe der Hagebutte lockt manche Vögel herbei, die 
für Verbreitung der Samenkörner sorgen. 
XV. Der Kaselnußstrauch. 
(D. I. 2, 94.) 
1. Wann und wie er blüht. Der Haselnußstrauch, welcher in 
unsern Wäldern und Gebüschen häufig vorkommt, blüht schon im 
Vorfrühling, lange bevor er Blätter treibt. Schon im Winter sitzen
	        
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