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Magens, die wegen ihrer vielen Falten Blättermagen heißt. In
der letzten Abteilung des Magens, dem Labmagen, wird die Nah¬
rung mit dem darin enthaltenen'Magensäfte vermischt und ge¬
langt dann in den Darm, der zwanzigmal so lang ist als der Körper
des N^ndes.
4?Wie sich das Rind gegen Feinde verteidigt. Die mächtigen
Hörner des Rindes können ihm zur Verteidigung dienen, wenn es
von Raubtieren angegriffen wird. Besonders die männlichen Rin¬
der vermögen ihre Hörner mit gewaltiger Kraft zu gebrauchen, da
ihre Nackenmuskeln sehr stark sind. Arge Plagegeister, ja sogar
gefährliche Feinde des Rindes sind manche Insekten, z. B. Bremsen
und Fliegen. Bei deren Abwehr leistet ihm der lange, in eine
Haarquastc endigende Schwanz gute Dienste. Manche Vögel lesen
den weidenden Rindern Larven und Eier dieser Insekten von der
Haut ab.
5. Sinne des Rindes. Giftpflanzen, die auf den Wiesen
wachsen, erkennt es durch seinen scharfen Gruch. Die Nasenlöcher
sind weit geöffnet und stets feucht wie beim Hunde.
Der Gesichtssinn ist bei den als Haustieren lebenden Rindern
recht schwach, besser bei den in Freiheit lebenden Tieren.
VIII. Jas Schaf.
(D. I. 1, 133. 134; 2, 106.)
1. Das Schaf, ein sanftes Tier. Das Schaf gilt mit Recht als-
das Sinnbild der Sanftmut und Unschuld. Keinem Menschen,
keinem Tiere tut es was zuleide. Selbst der Schafbock ist trotz seiner
Hörner ein harmloses Tier.
2. Nahrung. In der Wahl seiner Nahrung ist das Schaf ge¬
nügsam. Mit den dürftigsten Gräsern und Kräutern nimmt es
auf der Weide fürlieb, und im Winter begnügt es sich mit Heu und
Bohnenstroh, das ihm der Landmann reicht. Das Schaf ist wie das
Rind ein Wiederkäuer.
3. Das Schaf, ein Paarzeher. Von seinen vier Zehen sind die
beiden mittleren mit stärkeren Hufen umgeben, die beiden äußeren
sind kleiner und stehen höher, so daß sie den Boden nicht berühren.
(Paarzeher!)
4. Nutzen. Alljährlich im Frühjahre wird den Schafen die
Wolle abgeschnitten (Schafschur). Die Wolle wird zu Garn ge¬
sponnen und zu mancherlei Stoffen verwebt. Auch seines Fleisches
wegen wird das Fleisch vom Landmann gezüchtet (Hammelfleisch.
Schnucken der Lüneburger Heide). Aus dem Fell des Schafes gerbt
man Weißleder, aus seiner Milch bereitet man wohlschmeckenden
Käse, und die langen Därme des Tieres dienen zur Herstellung von
Darmsaiten.