Full text: [Schulj. 4] (Schulj. 4)

— 80 — 
Magens, die wegen ihrer vielen Falten Blättermagen heißt. In 
der letzten Abteilung des Magens, dem Labmagen, wird die Nah¬ 
rung mit dem darin enthaltenen'Magensäfte vermischt und ge¬ 
langt dann in den Darm, der zwanzigmal so lang ist als der Körper 
des N^ndes. 
4?Wie sich das Rind gegen Feinde verteidigt. Die mächtigen 
Hörner des Rindes können ihm zur Verteidigung dienen, wenn es 
von Raubtieren angegriffen wird. Besonders die männlichen Rin¬ 
der vermögen ihre Hörner mit gewaltiger Kraft zu gebrauchen, da 
ihre Nackenmuskeln sehr stark sind. Arge Plagegeister, ja sogar 
gefährliche Feinde des Rindes sind manche Insekten, z. B. Bremsen 
und Fliegen. Bei deren Abwehr leistet ihm der lange, in eine 
Haarquastc endigende Schwanz gute Dienste. Manche Vögel lesen 
den weidenden Rindern Larven und Eier dieser Insekten von der 
Haut ab. 
5. Sinne des Rindes. Giftpflanzen, die auf den Wiesen 
wachsen, erkennt es durch seinen scharfen Gruch. Die Nasenlöcher 
sind weit geöffnet und stets feucht wie beim Hunde. 
Der Gesichtssinn ist bei den als Haustieren lebenden Rindern 
recht schwach, besser bei den in Freiheit lebenden Tieren. 
VIII. Jas Schaf. 
(D. I. 1, 133. 134; 2, 106.) 
1. Das Schaf, ein sanftes Tier. Das Schaf gilt mit Recht als- 
das Sinnbild der Sanftmut und Unschuld. Keinem Menschen, 
keinem Tiere tut es was zuleide. Selbst der Schafbock ist trotz seiner 
Hörner ein harmloses Tier. 
2. Nahrung. In der Wahl seiner Nahrung ist das Schaf ge¬ 
nügsam. Mit den dürftigsten Gräsern und Kräutern nimmt es 
auf der Weide fürlieb, und im Winter begnügt es sich mit Heu und 
Bohnenstroh, das ihm der Landmann reicht. Das Schaf ist wie das 
Rind ein Wiederkäuer. 
3. Das Schaf, ein Paarzeher. Von seinen vier Zehen sind die 
beiden mittleren mit stärkeren Hufen umgeben, die beiden äußeren 
sind kleiner und stehen höher, so daß sie den Boden nicht berühren. 
(Paarzeher!) 
4. Nutzen. Alljährlich im Frühjahre wird den Schafen die 
Wolle abgeschnitten (Schafschur). Die Wolle wird zu Garn ge¬ 
sponnen und zu mancherlei Stoffen verwebt. Auch seines Fleisches 
wegen wird das Fleisch vom Landmann gezüchtet (Hammelfleisch. 
Schnucken der Lüneburger Heide). Aus dem Fell des Schafes gerbt 
man Weißleder, aus seiner Milch bereitet man wohlschmeckenden 
Käse, und die langen Därme des Tieres dienen zur Herstellung von 
Darmsaiten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.