uitb besonders die Kombination der Spekulanten. Die Börsenmänner speku- 
liren aber durchaus nicht immer mit wirklichem Kauf oder Verkauf der Staats¬ 
papiere, sondern sie treiben ein förmliches (S^iei; der eine z. B. macht sich 
verbindlich, in 14 Tagen 100,000 Fl. in Staatspapieren um zwei Prozent 
wohlfeiler anzuschaffen, als sie jetzt stehen; der andere geht darauf ein, und 
sind bis dorthin die Papiere wirklich um zwei Prozente gewichen, so kauft er 
die Papiere nicht um diesen Preis, um sie dem andern einzuhändigen, sondern dieser 
erhält von ihm zwei Prozent von 100,000 Fl., d. h. 2000 Fl., im 
umgekehrten Fall aber bezahlt jener ihm die gleiche Summe; das heißt also 
nichts anderes, als wetten. Derjenige Geldmann (Banquier), der die 50 Mil¬ 
lionen angeliehen hat, kommt nie zu Schaden, wenn er die Papiere auf der 
Börse zu ihrem vollen Werthe verkaufen kann; ob sie fallen oder steigen, ob 
sie gar nichts gelten, dafür läßt er die sorgen, welche die Papiere gerade in 
Händen haben. 
Es wird aber nicht nur mit Staatspapieren ein großer Handel getrieben, 
sondern auch namentlich mit Actien. Es treten nämlich Gesellschaften zusam¬ 
men, um irgend eine Unternehmung gemeinschaftlich auszuführen; die ganze 
dazu erforderliche Summe wird nun in viele gleiche Theile getheilt, Actien, 
und wer nun den Betrag eines solchen Theiles einzahlt, heißt Actionär. Die 
Actionäre theilen sich in den Gewinn des Unternehmens oder tragen den Ver¬ 
lust, beides im Verhältniß ihrer Actienzeichnung oder der Einlage; trägt 
z. B. die Actie 5 Proz. Gewinn, so bezieht, wer 10 Actien hat auch 50 Fl., 
während der Besitzer einer einzigen eben nur 5 Fl. bezieht. Durch Actienge- 
sellschaften sind Werke zu Stande gekommen, die ein Privatmann nie hätte 
ausführen können, z. B. Eisenbahnen, Dampfschiffe, Postverbindungen, 
Straßen, Brücken, Canäle, Gebäude, Fabriken u. s. w. Die Actien sinken 
oder steigen in ihrem Werthe, je nachdem das begründete Geschäft sich besser 
oder schlechter rentirt; oft verkaufen die Actionäre ihre Actien, nachdem sie 
dieselben unterzeichnet, aber noch nicht einbezahlt haben; z. B. es wurde eine 
Eisenbahn gebaut, von der man sich Ungeheuern Ertrag versprach; jedermann 
wollte Actien unterzeichnen und die, welche so glücklich waren, unterzeichnen 
zu können, verkauften ihre Actien, ohne nur einen Pfennig erlegt zu haben, 
gegen 5 Proz. baar; die Inhaber konnten dann einzahlen und zusehen, wie 
viel ihr Kapital über 5 Proz. rentiren werde. Auf der Börse also ist der Platz,