49 Die Erhebung der deutschen Stämme 1813.
35. Das eiserne Kreuz.
(10. März 1813.)
M. v. Schenkendorf. (1813.)
1. Auf der Nogat grünen Wiesen 6. Ach, die KRitter sind gefallen,
Steht ein Schloß in Preußenland,. Ihre Tempel sind entweiht,
Das die frommen deutschen Kiesen Abgebrochen ihre Hallen —
Einst Marienburg genannt.) Auf den Särgen liegt ihr Kleid.
2. An der Mauer ist zu schauen 7. Immer nur das Lose, Neue
Bildnis leuchtend, groß und klar, Nahm die jüngste Zeit zum Ziel;
Bildnis unsrer lieben Frauen, slte Kraft und alte Treue
Die den heiland uns gebar. Lebten kaum im Kitterspiel.
3. Lieb' und Glaube wollten 8. Doch ein herr, dem alle
geben weichen,
Jener Fülle milden Reiz, hat den Jammer fromm bedacht,
In den Lüsten sah man schweben, hat uns unser Ordenszeichen
In den Fahnen hoch das Kreuz. Aus der Gruft herausgebracht.
4. heil'ges Zeichen ward erlesen 9. Wieder schmückt es unsre
Fern im weisen Morgenland, Fahnen,
Und nach seinem tiefsten Wesen Wieder deckt es unsre Brust,
Ward es deutsches Kreuz') ge- Und im himmel noch die Ahnen
nannt. Schauen es mit heldenlust.
5. heil dir alter Bund der Starken! 10. War das alte Kreuz von Wollen
heil euch, edle deutsche herrn! Eisern ist das neue Bild,
Von den frommen Christenmarken Anzudeuten, was wir sollen,
hieltet ihr die heiden fern. Was der Männer herzen füllt.
) Die Marienburg, das gewaltige Schloß des Deutschen Ritterordens, an der
Nogat, einem Arme der Weichsel, wurde seit 1309 Sitz des Hochmeisters und als
solcher prachtvoll ausgebaut. 1813 lag es wüst und war nur durch den Ein—
spruch des Dichters M. v. Schenkendorf vor völliger Vernichtung gerettet worden.
Jetzt ist es herrlich wiederhergestellt.
2) Das Zeichen der Ordensritter war ein schwarzes Kreuz auf einem weißen
Mantel.
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