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ab und zu Verzierungen in vertieften Linien. G. Tischler hat diese
Stücke eingehend geprüft und behauptet, die Drnamente könnten nur
durch Atzung hervorgebracht sein. So erstaunlich hoch entwickelt
war damals die Kunst der Metallarbeiter.
Der Schild war aus holz verfertigt. In der Mitte war ein
Russchnitt für die Hand, die den Griff umklammerte, der quer über
die Dffnung gespannt war. Um die Hand zu schützen, war auf
der Vorderseite ein breiter (Eisenstreifen angebracht, der sich über
dem Russchnitt emporwölbte. Dieses Schutzblech heißt Schildbuckel.
Ruf der prächtigen Schwertscheide (Fig. 135) sieht man drei Fuß-
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^schnitt einer bronzenen Schwertscheide der la TSnezeit aus dem Grabfelde von Hallstatt mit
der Darstellung von keltischen Kriegern. (H. Drtesmanns, Der Mensch der Urzeit.) '
soldaten mit länglichrunden Schilden, deren jeder eine durch blatt¬
artige Rnsätze verzierte Schildbuckel trägt.
Rus funden der La-Tenezeit liegen uns auch Sporen, Pferde-
gebiffe und bronzene Zierplatten vom Pferdegeschirr vor. wo diese
angebracht waren, lehrt uns ein Blick auf die Reiterbilder unserer
Schwertscheide Fig. 135.
Die hohe Entwicklung der Metalltechnik bezeugen auch die
Schmucksachen aus Gold, Silber und Bronze (Fig. 136). Die Ver¬
zierungen der Schmucksachen lassen in der frühen La-Tenezeit, um
400 v. dhr., noch deutlich das griechische Pflanzen- und Tierornament
erkennen (Fig. 136). Bald aber bekommt alles ein eigenartig ver¬
ändertes Rusfehen. Rus den Blattranken werden sonderbare Gebilde,
die Fischblasen ähneln (obere (Teile des Ornaments Fig. 136 u. 137),
während die Tier- und Menschengestalt fratzenhaft verzerrt wird.