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(f)en lag, im 233. die 2 Städtchen Otnoe und
Istoi mit einer Rhede und einem Artemistempel,
Tauropolion. Die Insel war und ist reich au
Ban- und Brennholz, das nahe Meer hat großen
Fischreichthum. Der Mythos bringt den Namen
mit Ikaros, des Daidalos Sohn, zusammen.
Thue. 3, 92. 8, 99. Arr. 7, 20, 5. Strab. 10,
488. 14, 637. 639. — 4) Insel des persischen
Meerbusens, nicht fern von der Mündung des
Euphrat (120 Stadien), reich an Holz und Wild,
das nur zu Ehren ber Artemis erlegt werben
bürste. Ihren Namen empfing sie durch Alexander
nach Nr. 3. Arr. 7, 20, 4.
Ikonion, ’Uoviov, Hauptstadt der kleinasiati¬
schen Landschaft Lykaonien (Xen. An. 1, 2, 19),
die östlichste Stabt Phrygiens, volkreich unb gut
gebaut, in trefflicher Gegenb und an einem See.
Cic. ad fam. 3, 8. 5, 20. 15, 4. Besonders be¬
deutend erscheint diese, j. Kouijeh genannte, Stadt
in den Kreuzzügen.
Iktinos, ’lxtfvog, Zeitgenosse des Perikles und
Pheidias, einer der berühmtesten Architekten Grie¬
chenlands. Als seine bedeutendsten Werke werden
genannt der Tempel der Demeter und Persephone
zu Eleusis, der Tempel des Apollon Epikurios
zu Phigaleia und der Parthenon, s. Baukunst,
5. und Phigalia. Paus. 8, 41, 5. Strab. 9,
395 f. Vitruv. 7, praef. 16.
Ile s. Exercitus, 8.
Ileräa, ’lligöa, j. Lerida, Stadt am Sicoris
(Segre)^ auf einer Anhöhe und tönt. Colonie in
Hispania Tarraconensis, wo Jul. Cäsar zu An¬
fang des Bürgerkrieges die Legaten des Pompejus
schlug. Caes. b. c. 1, 41. 43. 45. Vgl. Hör. ep.
1, 20, 13., wo es als ein Ort genannt wird, in
welchem, wie auch in anderen spanischen Küsten¬
städten, Trieb nach röm. Bildung erwacht war.
Lucan. 4, 144. 261.
Ilergetes, ’lligyrjxfq oder ’lUgyiixui, ’llfg-
ysToft, Völkerschaft im tarraconensischen Hispanien
nördlich vom Jberus, mit ben Stäbten Celsa,
Jlerba, Osca. In ber Geschichte bes zweiten
finnischen Krieges werben sie mehrfach genannt,
theils auf Seiten ber Römer, theils sich gegen
bieselben auflehnenb. Liv. 21, 23. 61. 22, 21.
28, 33. 29. 13. 34. 11. Strab. 3, 161.
Ilia s. Rea Silvia.
Ilias s. Homeros.
Ilion s. Troia.
llione s. Polydoros.
Ilissos s. Attika, 4.
Illiberis, ’Hlißfgig, l) St. ber Tnrbnler in
Hispania Bätica nahe ben Quellen bes Singalis-
fluffes; jetzt Granaba. — 2) St. am Fuße der Py¬
renäen im Gebiet der Sardones (in Gallia Nar-
bonenfis), an einem Fl. gl. N. (sonst auch Tichis
genannt, daher jetzt Tac), an der Straße von
Warbo nach Hispanien, früher bedeutend, daun
heruntergekommen und von Konstantin dem Gr.
unter dem Namen Helena erneuert; daher jetzt Elne.
Illiturgis, Iliturgi, ’lXirovgyig, bedeutende
Stadt der Turduler in Hispania Bätica, auf
steilem Felsen am Bätis, beim heutigen Andujar.
Im I. 210 v. C. nahm Scipio sie ein und zer¬
störte sie; in der Folge wurde sie mit dem Bei¬
namen Forum Julium wieder ausgebaut. Liv.
28, 19. Ueber ihre frühere Parteistellung s. Liv.
23, 49, 24, 41. 26, 17.
— Ilos.
IllyrTcüin, to 'sllvginnv, bei den Routern,
’lllvgic; oder ’sllvgia bei den Griechen, umfaßte
alle östlichen Küstenländer am adriatischen Meere
mit den dahinter liegenden Gebirgslandschaften.
1) Der nördliche Theil bildete die eigentliche
römische Provinz JllYria (daher I. Barbara
oder Romana) zwischen den Flüssen Savus und
Drilon. Die Gebirge M. Albius (j. Alben), Bebii
unb Ardius ziehen längs ber Küste hin, nach
bent Innern zu. Die Einwohner, ein roher, ben
Thrakern verwanbter zahlreicher Stamm, zerfielen
namentlich in 3 Theile: bie Iapödes ober Ia-
pydes (s. b.) int nördlichsten Theile des innern
Landes, die Liburni, ein mächtiges, als treffliche
Seeleute bekanntes Volk (daher die schnellsegeln¬
den naves Libumae, f. d., denen Octavian zu¬
meist den Sieg bei Actiinn verdankte. Hör. od.
1, 37, 30. epod. 1, 1.), 176 v. C. von den Rö¬
mern unterworfen, und die Dalmatae oder
Delmatae, in dem südlichsten Theil bes Lanbes
bis zum Drilou, welche nach langen Kämpfen
(schon L. Cäcilius Metellus 119) erst 23 v. C.
völlig unterworfen würben. Die Benennung Dal-
matia würbe bann weiter ausgebehut (f. Dal-
mat-ia). Die bebeutetibsten Städte von N. herab
waren: Metullon, Hauptstadt der Japyden,
Arupium, Senia (j. Zengg), Jader (j. Zara),
Salona (j. gl. N.), Skodra (j. ©kutan), eine
feste, schwer zugängliche Stadt an der Südspitze
des Labeätessees (j. Bogana). Vor d^-Küste des
Landes lagen viele Inseln, welche unter dem
Namen der liburnischen zusammengefaßt wur¬
den: Suricta (j. Veglia), die beiden Apfyrtibes
(j. Cherso unb Osero), Arba (j. Arbe), Issa
(j. Lissa), Pharos (j. Lesina), Corcyra Nigra
(j. Kurzola), Melita (j. Meleba). Sie würben
schon früh theils von Jnselgriechen, sobann um
380 vou Dionysios von Syrakus mit Colonieen
besetzt. Seit 250 gehorchten sie bertt illyrischen
Reiche, bis von 150 an bie Römer sich allmählich
in Besitz setzten. — 2) Illyris Graeca begriff bie
süblich vom Drilon (j. Drino) belegeuen Gebiete
bis nach Epeiros herab, im O. an Makebonien
grenzenb, also ben größten Theil bes heutigen
Albaniens. Das Skarbosgebirge bitbete bie Grenze
gegen Dalmatien, im Osten lagen bie fanbabi¬
schen Berge (j. Senia unb Geb. von Elbassan).
Die Flüsse Genusos (j. Uschkornoviu), Apsos
j. Beratiuo), Aoos (j. Viosa) flössen alle bis
ins abnatische Meer. Das Lanb war sehr ge¬
birgig unb mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau
geeignet, doch aber fruchtbar an den Küsten. Die
bedeutendsten Stämme der Bewohner waren die
Tanlantier an der Küste, die Daffareten
mehr im Innern, desgl. die Parthiner. Das
schon seit Philipp Ii. mit Makedonien vereinigt
gewesene Land kam mit diesem zugleich unter die
Herrschaft der Römer, nachdem die Küstenstädte
Apollonia und Epidamnos (später Dyrrha-
chion) schon seit 229 v. E. unter ihrer Bot¬
mäßigkeit gestanden hatten. Außer diesen sind zu
merken: Aulon (j. Valoua) östl. vom akrokerau-
uischeu Vorgeb., Orikos (Orieum, j. Eriche);
im Innern Lychnidos (j. Ochrida) an dem nacb
ihr benannten See Lychnitis.
Ilos, ^Ilog, 1) S. des Dardanos und der Ba-
teia, der Tochter des Tenkros; als er kinderlos
starb, erbte sein Bruder Erichthonios die Herr-