Full text: Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien

Mykerinos — Mylitta. 
27.), wurden die Argiver, die in schimpflicher 
Neutralität verharrt hatten, darüber zornig und 
griffen mit den Bewohnern von Tegea und Kleonai 
später, 463, dieselben an. Mangel an Lebens¬ 
rnitteln zwang die Bewohner, die feste Stadt zu 
verlassen, worauf sie sich theils nach Keryneia in 
Achaia, theils zu Alexander von Makedonien be¬ 
gaben. Pansanias (2, 16, 5 ff.) beschreibt noch 
ansehnliche Ueberreste der Stadt: kyklopische Ring¬ 
mauern mit dem Äöwenthor; die Schatzkammern 
nung verschiedenartiger Dinge, die unter Eine 
Rubrik gebracht werden: „alles ein Trödel" Die 
Insel ist übrigens trotz ihrer Kahlheit und des 
Mangels an Bewässerung nicht ganz unfruchtbar 
und bringt ziemlich viel Feigen, Wein und Gerste 
hervor; die Hauptbeschäftigung der Bewohner aber 
war und ist die Schifffahrt. Sie waren wegen 
ihrer Kleinlichkeit und Habsucht verrufen (Mv- 
xcmos yftrrov). Die Insel enthielt 2 Städte. 
Hdt. 6, 118. Thue. 3, 29. 
des Atrens, die Gräber des Atrens und Agamemnon, 
noch heute Ruinen, die sich bei dem DorfeKharvati 
fast in demselben Zustande vorfinden (s. d. Abb.). 
Mykerinos, Mvhsqlvos, eigeutl. Meutern, ein 
ägyptischer König, Nachfolger der Pyramiden¬ 
erbauer Cheops uud Chephreu, eröffnete wieder 
die von seinen Vorgängern geschloffenen Tempel, 
erbaute indeß auch selbst die kleinere, nur 218 F. 
hohe, aber schönere Pyramide von Gizeh. Hdt. 
2, 129—134. Während die Priester, welche He- 
rodot hörte, diese Könige aus theokratischen Grün¬ 
den in die Zeit des Verfalls hinabsetzten, gehören 
dieselben (Snphis I. II. Mencheres) nach Manetho 
und den Inschriften der 4. Dynastie von Memphis 
an, ungefähr 2500 v. C. 
Mykoi, Mvhoi, bei Herodot (3, 93. 7, 68.) eine 
asiatische Völkerschaft, zur 14. Satrapie gehörig, 
deren Wohnsitze unbestimmt sind. 
Mykönos, Mvnovog, von den Römern auch 
Mycone genannt, j. Mykoni, kleine felsige Kykla¬ 
deninsel, füböstl. von Tenos unb nördl. von Delos, 
etwa 2 Yj0 Q.-M. groß. Die Sage verlegte bie 
Gigantenkämpfe ber mythischen Zeit hieher: alle 
voll Herakles erschlagenen Giganten sollten unter 
berfelben begraben liegen, baher bas Sprichwort: 
nocvTot v7io [.il'cxv Mvhovov, später zur ao---ijs- 
Mylai, Mvlui, 1) eine von Zankte (Messana) 
auf Sicilien um 716 v. C. gegrünbete Colonie 
auf einer Lanbznnge an ber Norbküste ber Insel, 
mit einer Citabelle {Thue. 3, 90.), in fruchtbarer 
Gegenb, bekannt burch ben in ber Nähe erfochte¬ 
nen Seesieg bes Dnillins, 260, im ersten finni¬ 
schen Kriege, sowie burch bas (Seetreffen, in bem 
Agrippa bie Flotte bes S. Pompejns im I. 36 
v. C. schlug; j. Milazzo. Pol. 1, 10. App. b. c. 
5, 105 ff. Dio Cuss. 49, 3. — 2) feste Stabt in 
der thessalischen Provinz Hestiaiotis, vielleicht in 
der Nähe von Kyretiai auf einer steilen Anhöhe 
am rechten Ufer des Europos. Liv. 42, 54. 
Mylasa, xa. Mvlaaa (bei Herodot unb Polybios 
MvXacaa), bie größte unb schönste Stabt im In¬ 
nern Kariens, 80 ©tabien von ber Küste entfernt, 
bie Resibenz ber alten Könige. Die Römer er¬ 
klärten sie für frei; boch litt sie später burch eine 
teilweise Zerstörung. Der steile Fels, an dessen 
Fuße sie lag, lieferte ben trefflichen weißen Mar¬ 
mor zu ben vielen Gebänben ber Stadt, beson¬ 
ders zu bem weithin leuchtenbett Tempel bes 
Zeus Osogoii. I. Melaffo mit Ruinen. Ihr 
Hasen hieß Physkos. Hdt. 1, 171. Pol, 16, 24, 
6. Strah. 14, 658 f. Paus. 8, 10. 
Mylitta, MvIltzk , eine semitische, besonbers
	        
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