Full text: Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien

42 Alte Geschichte. 
man nicht viel von den Völkern. Durch Wildheit be¬ 
rüchtigt waren die Skythen in Rußland und die Thra- 
fier auf der Balkanhalbinsel. Viele der Skythen machten 
ein Schwert auf einem hohen Gerüste zu ihrem Gott, 
dem sie Gefangene opferten. Sie benützten den Schädel 
des Feindes zum Triukgeschirr, uud schlachteten au deu 
Gräberu der Könige Sklaven, Weiber und Pferde; ja mit 
die Grabhügel wurden 50 ausgestopfte Reiter mit Roß 
und Mann aufgesteckt. Auch au Meuschensresseru fehlte 
es nicht. Aehnliche Barbarei herrschte in Thrakien. Kein 
Wuuder, daß hier manche Stämme die Sitte hatten, bei 
der Geburt eines Kindes zu wehklagen, daß ein Mensch 
in's Elend geboren, und beim Tode zu jauchzen, daß er 
dem Erdenjammer entflohen sei. Nur die Griechen 
und Römer spielten anfangs eine wichtige Rolle. 
2. Die griechischen Staaten. 
§. 19. In Griechenland wanderten zuerst Nachkom¬ 
men Japhets ein (Javan 1 Mos. 10, 2-5.). Es kamen 
aber auch gebildete Leute aus Aegypten und Phönizien 
herüber. Lange war es im Innern unsicher, da es viele 
wilde Thiere gab und Räuber die Pfade umstellten. Ans 
dieser Zeit wird daher viel von Heroen, d. h. starken 
Männern, erzählt, die mit Keulen bewaffnet umherzogen, 
und durch Sicherung des Landes sich einen Namen mach¬ 
ten, und die man nach ihrem Tode unter die Götter ver¬ 
setzte. Zu ihnen gehört besonders Herkules, dessen 
Geschichte aber viel Fabelhaftes enthält. Hie und da 
machten die Griechen gemeinschaftliche Unternehmungen; 
und namentlich war ganz Griechenland mit der Erobe¬ 
rung von Troja (1184), einer Stadt Kleinasiens, zehn 
Jahre lang beschäftigt. Unter innern Unruhen wanderten 
auch viele Stämme aus; und selbst Sicilien und Unter¬ 
italien wurden von ihnen besetzt. Die Ionier, an der 
Westküste Kleinasiens, kamen durch Handel zu großem 
Reichthum und Glanz; und uralt sind ihre Städte Milet,
	        
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