auf die linke Rheinseite über und kamen dadurch ganz unter römische
Oberhoheit. Andere Stämme ober, die ihre Feindschaft gegen Rom
bewahrten, zogen sich immer weiter in ihre unzugänglichen Wälder
und Sümpfe zurück. Infolgedessen war läugs des ganzen Nieder¬
rheins auf dem rechten Ufer ein völlig unbewohnter uud jbüfter
Landstrich entstanden. Die leeren Gebiete benutzten die Rönttr als
Weideplätze für ihre Pferde. Auch wurden dort von den röttischen
Legionen Ziegeleien angelegt. Das bezeugen ausgegrabeue Ziegel¬
steine, deren Stempel außer der Legionsnummer die Bezeichnung
„jenseit des Rheins" enthält. Von besonderer Wichtigkeit oar der
Besitz des rechten Ufers für die Sicherheit der linken Seite Men die
Angriffe der Germanen uud für die freie Schiffahrt auf demRheine.
Landwehren, Schanzen und Heerstraßen. Um auchbei vor¬
übergehendem Aufenthalte auf dein rechten Ufer vor plötzlichu Über¬
fällen sicher zu fein, bauten die Römer hier Landwehren, Lchanzeu
uni) befestigte Heerstraßen. Die Landwehren bestanden am Nieder¬
rhein aus Erdwällen, die mit undurchdringlichem Gebüsq bedeckt
uud au der dem Feiude zugekehrten Seite mit einem breitet Graben
versehen waren. An der Innenseite zog sich ein Weg für die Ver¬
teidiger hin, der von zwei kleineren Gräben begleitet war. Die in
regelmäßigen Zwischenräumen von je tausend Schritt aigelegten
Schanzen warnt entweder Lager zur Aufnahme der Trugen beim
Marsche oder Warthügel mit Signalvorrichtungen. Die Kerstraßen
bildeten fahrbare, mit Holz befestigte Dammwege, sogenannt,Knüppel¬
dämme, die meist nn beiden Seiten durch Gräben und kleinee Dämme
geschützt waren. Mehrere solcher römischen Straßen fürten auch
durch das Gebiet der Stadt Düsseldorf. Eine fiel ziffaitnen mit
der Cölner, Pempelforter, Derendorfer, Anna- und Ulnenstraße.
Sie wurde am Wehrhalui von einer östlich führenden Straß gekreuzt.
Durchschnitt einer alten Römerstraße,
deren Reste an der Grafenberger Allee noch vor wenigen Jährender Anlage
der Villenkolonie zu erkennen waren.
Der Name Wehrhahn, früher „Wehrhagen", erinnert no« an jene
Zeit. An der Ostgrenze des heutigen Stadtgebietes zo sich die
hochwasserfreie, rechtsrheinische Uferstraße hin, die, von Aden uud
Unterbach kommend, bei Haus Morp die Düfsel übers«ritt und
am „Kickwiet" vorbei nach Ratingen führte. Die linktheinische