Full text: Deutsche Urgeschichte, Das Frankenreich, Deutschland unter eigenen Herrschern (Teil 1)

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409 des Kaisers war Ravenna.) Die Römer erkaufen seinen Abzug mit 
ihren kostbarsten Schätzen. Alarichs Wort: „Je dichter das Gras, so besser 
409 das Mähen." — Die Vandalen brechen in Gallien ein und dringen 
über die Pyrenäen nach Spanien vor. 
410 Rom wird von Alarich erobert und geplündert. Er will nach Si- 
cilien ziehen, stirbt aber schon in Cosenza und wird im Busento be¬ 
graben. 
2. Gründung neuer Gerrnanenherrschaften. 
Kaiser Honorius bewegt Athaulf, den Schwager und Nachfolger 
Alarichs, als kaiserlicher Statthalter die Vandalen zu vertreiben und zum 
Lohne Südgallien zu behalten. 
412 Athauls führt die (West-) Goten nach Südgallien und feiert in Nar- 
bonne seine Vermählung mit Placidia, des Kaisers Schwester. Bald dar¬ 
auf wird er ermordet. Sein Nachfolger W a l l i a treibt die Vandalen nach 
dem Nordwesten Spaniens. Er gründet in Spanien und Südgallien das 
Westgotenreich mit der Hauptstadt Toulouse. 
429 Der aufrührerische römische Statthalter Bonifaeius ruft die auf Ga¬ 
lizien in Spanien beschränkten Vandalen nach Afrika. Sie schlagen den 
Bonifaeius, vertreiben ihn aus Afrika und gründen unter ihrem Könige 
Genserich ein eigenes Reich mit der Hauptstadt Karthago. 
449—453 Zweiter Sturm gegen das römische Utid). 
449 Die Angelsachsen unter Henglst und Horsa gehen nach Britannien 
hinüber, erobern es und gründen dort sieben Königreiche. Die Urbevölke¬ 
rung, keltischer Abkunft, weicht in die Gebirge von Wales zurück. 
433 Die Hunnen brechen in die Theitzebene ein. Ihr König Attila 
(Etzel), „die Gottesgeißel", gründet ein großes Reich, dem die Ostgoten, 
Thüringer, Burgunder, selbst Slaven im heutigen Polen und Rußland 
tributpflichtig sind. Attila nennt sich den „Herrn von Scythien und Ger¬ 
manien", er zieht vor Konstantinopel und zwingt Theodosius II. zur Ab¬ 
tretung von Land und zur Zahlung von Tribut. 
451 Attila gegen Westrom. Er belagert Orleans, als die Römer unter 
dem Feldherrn Aetius und die Westgoten unter ihrem Könige Theodorich 
ihm entgegentreten. Attila zieht sich nach Chalons zurück. Dort, aus den 
eatalaunischen Feldern wird er geschlagen, sein Rückweg führt durch 
452 Oberitalien. — Gründung Venedigs durch Flüchtlinge. Attila und Papst 
453 Leo d. Gr. am Mincio. Attila stirbt in Ungarn, sein Reich zerfällt. 
3. Untergang des weströmischen Reiches und Bildung 
der Lstgotenherrschaft in Italien. 
455—476 Dritter Sturm gegen das römische Utid). 
455 Die Vandalen unter ihrem „Meerkönig" Genserich plündern das 
„goldene" Rom. „Vandalismus." Aetius ermordet. 
476 Odoakar, ein deutscher Söldnerführer in Italien, entthront den
	        
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