Full text: Vom großen Interregnum bis zur Reformation (Teil 2)

Papst Bonifacius VIII. erkennt seine Erwählung nicht an. Albrecht 
versöhnt sich mit ihm, demütigt die Fürsten, die gegen ihn auftreten, durch 
einen Kriegszug und sucht nun seine Hausmacht zu mehren. 
1298 Die Schweizer Eidgenossenschaft, 1291 entstanden aus dem 
1308 Bündnis der Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden, verteidigt 
ihre Unabhängigkeit gegen die Ansprüche Albrechts I. 
1308 Albrecht wird im Angesicht der Stammburg seines Hauses, an der 
Reuß, von seinem Neffen Johann, dem er sein rechtmäßiges Erbe, die 
sog. vorderen Lande, d.h. die Habsburgischen Besitzungen in der 
Schweiz, Schwaben und im Elsaß, vorenthielt, ermordet. „Hart 
wie ein Diamant war sein Gemüt," sagt eine österreichische Chronik von 
Albrecht. 
4. Heinrich VII. von Lützelburg. 1308—1313. 
1308 Heinrich VII. wird am Königsstuhl zu Reuse gewählt. Heinrich 
gewinnt für seinen Sohn Johann, der sich mit Ottokars Enkelin 
Elisabeth vermählte, die Königskrone von Böhmen. 
1312 Heinrich zieht nach Italien. Italien ist zerrüttet. Die Päpste haben 
auf Veranlassung des französischen Königs Philipp des Schönen ihren 
Sitz nach Avignon verlegt (das babylonische Exil der Kirche, 1308 bis 
1376); in Italiens Städten bekämpfen fich Gnelfen und Ghibellinen, 
jene die Feinde, diese die Freunde des Kaisers. 
Heinrich sucht den Streit derselben zu schlichten, verdirbt es jedoch mit 
allen, empfängt aber doch nach vielen Kämpfen in Rom die Kaiserkrone. 
1313 Heinrich stirbt auf einem Zuge gegen den König Robert von 
Neapel, der sich mit den Guelfen gegen den Kaiser verbunden hatte, im 
Kloster Buon-Convento, wie man allgemein glaubte, an Gift, das- 
ihm ein Mönch im Spülkelch des heil. Abendmahls gereicht. 
5. Ludwig der Bayer. 1314—1347. 
1314 Ludwig der Bayer und Friedrich der Schöne werden zu 
gleicher Zeit zu Königen gewählt. 
1315 Friedrichs des Schönen Bruder, Leopold, wird bei Morgarten 
von Schweizer Bauern in die Flucht geschlagen. 
1322 Friedrich der Schöne wird nach achtjährigem Kampfe bei Mühl¬ 
dorf oder Ampfing an dem Inn von seinem Gegner, Ludwig dem 
Bayer, geschlagen, gefangen genommen und auf die Feste Trausuitz 
an der Naab gesetzt. 
1324 Ludwig der Bayer giebt Brandenburg au seinen Sohn Ludwig. 
1326 Ludwig bietet die Hand zur Versöhnung; Friedrich entsagt der 
Krone und verspricht, seine Anhänger zum Niederlegen der Waffen zu 
bewegen. Als ihm dies nicht gelingt, kehrt er zu Ludwig zurück. Beide 
regieren nun wie Brüder gemeinschaftlich. 
1330 Friedrich der Schöne stirbt. 
1338 Infolge des Kampfes Ludwigs mit dem Papste schließen die Kur¬ 
fürsten bei dem alten Königsstuhl in Rense den Kurverein und
	        
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