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1438
bi§
1439
1440
1444
1476
bis
1477
1493
1493
1495
1512
1519
10. Albrecht 11. von Österreich. 1438—1439.
Albrecht II. von Österreich ist ein trefflicher Mann. stirbt aber
schon nach zwei Jahren in einem Feldzuge gegen die Türken, ohne zu
Aachen die Krone bekommen, ja ohne das deutsche Reich als Kaiser be¬
treten zu haben.
Von ihm an regieren bis zur Auflösung des Reiches
(1806) ununterbrochen Kaiser aus dem österreichischen Hause.
11. Friedrich m. 1440—1493.
Friedrich III. von Steiermark, Albrechts Vetter, wird Kaiser.
Er ist ein träger Fürst, der ruhig zusieht, wie in Deutschland Fürsten,
Bischöfe und Städte gegeneinander im Kampf stehen.
Auch die Nachbarn fangen an, Deutschland gefährlich zu werden.
Durch den Heldentod der 1600 Schweizer, die bei St. Jakob ein der
Birs fallen, werden die Armagnacs (herrenlose französische Kriegerbanden)
aus der Schweiz zurückgeschlagen. Sie verwüsten nun die Landschaften
am Oberrhein und Elsaß auf das furchtbarste.
Karl der Kühne von Burgund will zuerst die Schweiz er¬
obern, um dann Deutschland zu bezwingen. Die Schweizer schlagen
sein stolzes Ritterheer bei Grauson und bei Murten 1476, bei Nancy
1477. „Bei Granfon verlor ich den Mut — bei Murten das Gut — bei
Nancy das Blut."
Durch Verheiratung seines Sohnes Maximilian mit Maria von
Burgund, der Tochter Karls des Kühnen, fallen die Niederlande an
Österreich. „Tu, felix Austria, nube." („Du, glückliches Österreich, heirate.")
Friedrich stirbt nach langer, für das Reich verderblicher Regierung; er
hat unter allen Kaisern am längsten regiert.
12. Maximilian I. 1493—1519.
Maximilian, Sohn Friedrichs III., „der letzte Ritter", wird Kaiser.
Er gebietet durch den Reichstag zu Worms den ewigen Land¬
frieden, setzt das Reichskammergericht ein, gesteht ein Reichs¬
regiment zu und schreibt eine Reichssteuer aus.
Das Deutsche Reich wird in zehn Krei se geteilt: der niedersächsische,
obersächsische und fränkische Kreis: der westfälische, oberrheinische und
niederrheinische Kreis; der burgundische, schwäbische, bayrische und öster¬
reichische Kreis.
Maximilian stirbt. Er war eine hohe, kräftige Gestalt, tapfer und
kühn, hochgesinnt, geistreich und mild.
Maximilians einziger Sohn Erzherzog Philipp verheiratet sich
mit Johanna, der Tochter Ferdinand des Katholischen von Ara-
gonien und Jsabellas von Kastilien. Der älteste Sohn dieses
Paares ist Karl I. — als deutscher Kaiser später Karl V.