Full text: Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts

Zweiter Abschnitt. 
Brandenburg unter den Hohenzollern bis zum 
großen Kurfürsten. 
L Die ersten Hohenzollern und Friedrich VI., Burggraf 
von Nürnberg, oder Friedrich I., Kurfürst von Branden¬ 
burg. 1415—1440. 
Wahlspruch: Wer Gott vertraut, den verläßt er nicht. 
Die Burg Hohenzollern. In dem südlichen Teile des herrlichen 
Schwabenlandes, in den reizenden Gefilden zwischen Donan und Neckar, 
erhebt sich nahe bei der Stadt Hechiugeu ein 856 m hoher Bergkegel, 
der Hohenzollern genannt. Von der Eisenbahnstation Zollern aus 
erreichen wir das ans der Spitze des Berges gelegene majestätische 
Schloß in 3/4 Stunden. An dem Eingangsthore lesen wir: 
Zollern, Nürnberg, Brandenburg ein Bund, 
Bauen die Burg auf festen Grund. 
1454. 
Mich baut Preußens starke Hand, 
Adlerthor bin ich genannt. 
1854. 
Wir stehen vor der Stammburg des ruhmreichen Geschlechtes der 
Hohenzollern. Schon im 11. Jahrhundert erzählt uns die Geschichte 
von der Burg der Grafen von Zollern oder Hohenzollern. 
Zollern ist abzuleiten von Söller. Söller (schwäbisch Zoller) ist eine Berg¬ 
höhe, die als Vorberg eine weite Aussicht gewährt. Der Berg trägt demnach 
seinen Namen von der Naturbeschaffenheit seiner Höhe, da er dem ganzen Zuge 
der schwäbischen Alb vorgelagert ist. Der Name des Berges ging über auf die 
Burg und dann auf die edlen Geschlechter, welche dieselbe bewohnten. 
Wegen ihrer Größe und vorzüglichen Befestigung priesen die 
Dichter sie als die Königin der Burgen des Schwabenlandes: 
Hohenzollern, Du wehrhaft' Haus, 
Wie weit hast Du geschauet hinaus! 
Nah' und fern im Schwabenland 
Warst Du vor allen Burgen gekannt. 
Wer Dich jemals hat gesehen, 
Mag wohl bekennen und gestehen: 
Solch' ein Haus nicht funden ist, 
Als Du. bisher gewesen bist! 
Diese Stammburg unseres Hohenzollerngeschlechtes ist zwar längst verfallen, 
aber seit den füufziger Jahren dieses Jahrhunderts ist die Spitze des Hohen-
	        
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