Full text: Der moderne Geschichtsunterricht

Mittelalter. 
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einem Feudalstaat in einen Beamtenstaat mit ganz modernem An¬ 
striche zu verwandeln. Kreuzzug. In Deutschland Mongoleneinfall, 
schwarzer Tod. König Enzio. Friedrichs Tod; hier Kyffhäuser- 
sage etwas ausführlicher (Held derselben Friedrich II.; erst seit 
Gebrüder GRIMM und RÜCKERT an FRIEDRICHS II. Stelle sein 
Grossvater FRIEDRICH I.). 
Konrads IV. früher Tod in Italien (Karl v. Anjou). Konradin 
(aufgewachsen in Hohenschwangau) und sein trauriges Ende. 
Kreuzzüge. Anlass: Bedrängung der nach dem Morgenlande 
wallfahrenden Christen durch die Türken; ferner die Frömmigkeit 
im Abendlande bei dem Glauben an das bevorstehende Weitende 
(siehe oben!); weiterer sehr wesentlicher Grund die prekäre Lage 
der Ritter infolge des immer strenger von den Fürsten gehand- 
habten Landfriedens und der immer mehr um sich greifenden Geld¬ 
wirtschaft, die den grundbesitzenden und grundbebauenden Adel 
schwer schädigt (letztere Zustände weiter fortgeschritten in den 
Weststaaten, so dass sich auch der romanische Adel weit mehr 
beteiligt als der germanische). I. Kreuzzug (Versammlung zu Cler- 
mont; Peter V. Amiens). FRIEDRICHS I. Zug. RICHARD LÖWEN¬ 
HERZ und Blondel. Der unglückliche Kinderkreuzzug; die späteren 
Züge nach Ägypten und Nordafrika (LUDWIG D. HEILIGE von 
Frankreich, Karl V.). 
Kulturgeschichtliches: Schilderung des Rittertums und der 
geistlichen Ritterorden (besonders zu betonen die Deutschherren). 
Förderung der Geographie und anderer Wissenschaften. Anregung 
der Dichtkunst durch die Reiseabenteuer und die orientalische 
Märchenwelt und Sagenstoffe. Walther von DER Vogelweide. 
Wolfram V. Eschenbach und die Graalsage (Hinweis auf Richard 
WAGNER). Nibelungenlied etwas ausführlicher (ebenfalls Hinweis 
auf Wagner). Allmähliches Aufblühen der Städte. Anfang einer 
Industrie (Arbeitsteilung, Zünfte u. s. w.). Europäischer Handelsweg 
von Italien über Schweiz und Südwestdeutschland, Rheinthal abwärts 
nach England. Deutschland im übrigen noch so ziemlich Bauern¬ 
staat wie früher. Kunst und Wissenschaft in den Römerstädten, 
Bischofssitzen und Klöstern sowie an den Höfen der Fürsten 
(Hohenstaufen, Thüringer auf der Wartburg [Sängerkrieg], Baben¬ 
berger in Wien u. s. w.).
	        
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