jo viele Berge gab, besaß man nur wenig Reiterei und auch¬
wenig Bogenschützen. Die Hauptmacht bildete das Fußvolks
welches sich als Phalanx aufstellte, d. h. in geschlossener Linie
ca. 16 Mann hintereinander. Diese Sturmkolonne, wie wir
sie nennen würden, war unwiderstehlich, und ihr verdanken die
Griechen ihre ruhmvollen Siege.
Von den vielen Kriegen, welche die Griechen führten, sind
die Perserkriege die glorreichsten und folgenschwersten geworden.
Als die kleinasiatischen Griechen sich gegen die Perserkönige
empörten, sandten ihnen Athen und Eretria zwölf Schiffe zur
Beihilfe. Die asiatischen Griechen erlagen, und nun wollte der
Perserkönig Darius die Griechen wegen ihrer Einmischung in
persische Angelegenheiten strafen. Dazu kam noch, daß mehrere
vertriebene Fürsten der kleinen griechischen Staaten zum Perser-
könige geflohen waren und ihn um Wiedereinsetzung in ihre
Herrschaft baten, wogegen sie den Perserkönig als Oberherrn
anerkennen wollten. Endlich waren die Perser ein eroberndes
Volk, hatten ganz Vorderasien, Assyrien, Babylonien und
Ägypten zu Provinzen gemacht und wollten nun auch die Klein¬
asien gegenüberliegende Balkanhalbinsel ihrem Reiche einverleiben,
welches wohl an 150 mal größer war als Griechenland. Trotz
ihrer ungeheuren Macht unterlagen sie, und nun fielen die
Griechen in persisches Land ein, um es teilweise zu erobern,
oder vermieteten sich als Söldlinge und bildeten als solche den
Kern der persischen Heere. Diese jahrhundertelangen Kämpfe
zwischen Griechen und Persern endigten damit, daß Alexander
ganz Persien eroberte, seine Generale nach seinem Tode sich in
das Land teilten und nun verschiedene Reiche unter griechischen
Fürsten entstanden, griechische Sprache und Bildung in Vorder¬
asien und Ägypten verbreitet wurden. Daher kommt es auch,
daß das Neue Testament in griechischer Sprache geschrieben ist.