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Aber das müssen wir den Franzosen, Öen Erbfeinden
Deutschlands, lassen, daß sie stets glühend ihr Vaterland
liebten, auch zur Zeit ihrer größten Niederlage in den
Jahren 1870—1871, die eine gerechte Strafe, ja ein
wahres Gottesgericht für Frankreichs Übermut war. 5ie
haben damals alles zur Rettung ihres Vaterlandes auf¬
geboten.
Werfen wir einen Blick auf England, das Vater¬
land der alten Britonen. Diese bewohnten den Ceil des
Landes, der das heutige Königreich England bildet, in
den Gebirgen des Ostens, wohnten die wilden Leute von
Wales, im Horden, in Schottland, hausten die ungestümen
Pikten und Skoten, und auf der großen grünen Insel
Irland lebten verschiedene Volksstämme, die gleich den
Bewohnern Englands keltischen Ursprungs waren. Fils
Julius Cäsar mit seinen Legionen in Britannien landete,
um auch dieses Land der römischen Herrschaft zu unter¬
werfen, stietz er auf heftigen Widerstand. Frei wollte das
Britonenvolk in seinem Vaterlande bleiben; aber es ver-'
mochte nicht, den römischen Waffen zu widerstehen, und
es wurde eine Provinz des weltbeherrschenden Roms.
Vierhundert Jahre waren die Römer die ßerren Englands,
und seine Bewohner lebten, nachdem sie die Gesetze ihrer
Überwinder angenommen hatten, zufrieden unter deren
Schutz. Aber als Roms (Dacht sank fielen die pikten
und Skoten in Britannien ein, überall brennend, raubend
und mordend. Die Briten wandten sich nun, da ihnen
von Rom keine Bilfe werden konnte, an die Angeln und
Sachsen im nördlichen Deutschland. Diese kamen auch
unter Anführung zweier sächsischer Brüder, Bengist und
Borsa, herüber und schlugen die Feinde zurück, wandten
dann aber, durch neue Ankömmlinge verstärkt, ihr sieg¬
reiches Schwert wider die Briten selbst und machten sich
diese untertan. Bald befand sich ganz England unter der
Herrschaft der Sachsen. Beide Völker vermischten sich,
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