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lieber neu beleben Netzen, so gab auch Gott dem deutschen
Volke eine Reibe solcher (Dänner in der Stunde der Not,
die, getragen von der edelsten Liebe zum Vaterlande,
ihr Volk durch ergreifende patriotische Lieder mit sich
fortrissen zu flammender Begeisterung und zu helden¬
mütiger Tapferkeit. Als Napoleon Europa bezwungen
hatte, brach unter dem Druck der fremden fesseln der
3orn über die schmachvolle Lage des Vaterlandes un¬
aufhaltsam hervor. Zum Rampfe riefen die Dichter:
„Cafct brausen, was nur brausen kann,
In hellen lichten flammen;
Ihr Deutschen alle, (Dann für (Dann,
fürs Vaterland zusammen!" (e. ax Arndt.)
Wie der Genius der Vaterlandsliebe steht vor den
Augen der Nachwelt das liebenswürdige edle Bild des
jugendlichen Theodor Römer. Wie die Trompeten
des letzten Gerichtes riefen seine Worte zum Rampf fürs
Vaterland:
„frisch auf mein Volk! die flammenzeichen rauchen,
ßell aus dem Horden bricht der freiheit Lieht.
Du sollst den Stahl in feindesherzen tauchen.
frisch auf mein Volk!“ — —
Gleichzeitig mit Römer singen eine ganze Reihe
von Dichtern ihre Rampfesweisen. Schenkendorf
pries in seinem Volkslied die Vaterlandsliebe:
„O heilig, heilig Land,
Liebe zum Vaterland
F5eb’ unsere Brust!
Honend brichst Du hervor,
Schmelzend im Wonnechor
Schwingst Du Dich sternempor,
Vaterlandslust!"
Und Rü ckert mahnte in den geharnischten Sonetten:
„Der (Dann ist wacker, der, sein Pfund benutzend,
3um Dienst des Vaterlandes kehrt seine Rräfte!“
Zorngewaltig rief ßeinrich von Rleist:
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