Metadata: Deutschlands Kolonieen

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Die deutschen Kolonieen in Afrika. 
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Branntwein) unter die Leute. Für den Viehhandel bildet das 
Kapland noch immer ein gutes Absatzgebiet. Die Ausfuhr von 
Straußenfedern und Elfenbein beginnt sich zu heben. 
c) Verwaltung. Die staatlichen Hoheitsrechte übt unter dem 
Schutze des Reichs die „Deutsche Kolonialgesellfchaft für Südwest- 
afrifa" aus. Außerdem hat ein Deutscher Reichskommissar mit 
seinen Beamten in Otyimbingue seinen Sitz. Um dem deutschen 
Einfluß bei den gegenwärtigen unruhigen Zeiten den nötigen Nach- 
druck zu verleihen, wird eine Kolonialtruppe aus zuverlässigen Ein- 
gebornen gegründet, und dem Vertreter der Regierung ist eine 
berittene Polizeimannschaft zur Seite gestellt. — Die Erforschung 
des Landes hat durch mehrere Forschungsreisen seitens der genannten 
Gesellschaften bedeutende Fortschritte gemacht. 
4. Deutsch-Ostafrika. 
a) Jas Land. 
a) Lage, Größenver Hältnisse, Teile. Dentsch-Ost- 
afrika umfaßt das Hauptgebiet hinter der Sansibarküste, das 
kleine Schutzgebiet von Witu und die Somaliküste. 
Das Hauptgebiet von Deutsch - Ostafrika umschließt die 
Hinterlandschaften der Sansibarküste bis zum Ukerewe und Tanga- 
nikasee, grenzt im Süden an das portugiesische Gebiet von Mosam- 
bik, im Norden an englisches Schutzgebiet. Nach dem Londoner 
Übereinkommen vom Jahre 1888 beginnt die Nord grenze des 
deutschen Gebiets an der Mündung des Flüßchens Wanga oder 
Umba, geht in gerader, scharf nordwestlicher Richtung bis zum 
Jipesee, wendet sich hier nach Norden und umgrenzt in einem 
Bogen das KilimaNdscharo-Gebiet, geht dann in gerader, Nordwest- 
licher Richtung bis zum Ukerewesee (1° südl. Br.), durchschneidet 
diesen See und geht südlich vom Reiche Uganda bis zum Muta 
Nsige-See. Die We st grenze fällt ziemlich mit der Ostgrenze des 
Kongostaates zusammen. Sie läuft von dem vorhin genannten See 
südlich zum Tanganikasee, folgt der Südrichtung dieses Sees, 
wendet sich vom Südende desselben zum Niassasee und folgt der 
Südrichtung desselben bis etwa zur Hälfte des Sees. Die 
Süd grenze geht von diesem See in gerader Linie nach Osten 
und folgt dann dem ostwärts gerichteten Fluß Rovuma. Die 
Ost grenze bildet das Sultanat Sansibar, welches sich nach 
einem Übereinkommen zwischen Deutschland und England vom
	        
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