I. vorläufiges aus der allgemeinen Erdkunde. 
Der Passatgürtel rückt seine Polargrenze während des sommer- 
lichen Sonnenstandes seiner Halbkugel am weitesten über den Wende- 
kreis hinaus. Dieser Ansaum der Tropenzone (der subtropische 
Gürtel) hat deshalb seine regenärmste Zeit im Sommer; in der 
winterlichen Jahreshälfte bringt ihm der dann bereits über 
ihn sich verbreitende Äquatorialstrom Regen. 
§ 4. 
Das Meer. 
Das Meer ist fast durchweg mehrere Kilometer tief, seicht regel- 
mäßig nur da, wo sich sein Boden gegen Inseln und Festlandküsten 
allmählich erhebt oder nahe Küsten verbindet (z. B. Nord- und Ostsee). 
Ein stillstehendes Gewässer ist das Meer nicht. Der ärgste 
Sturm schlägt zwar immer nur die Oberfläche des Meeres in Wellen- 
falten und dringt auf hoher See nie in die Tiefe bis zum Grund. 
Das gesamte Wasser des offenen Meeres jedoch wird Tag für Tag 
bewegt durch die Gezeiten: täglich ziehen Linien höchster Schwellung 
(die Flutwellen) im allgemeinen westwärts um den ganzen Erdball, 
6 Stunden steigt an jeder Stelle das Meer zu dieser Höhe (Flut), 
6 Stunden fällt es wieder (Ebbe); der Höhenunterschied zwischen 
Flut- und Ebbespiegel beträgt selten über ein paar Meter, ist auf 
hoher See unbemerkbar, um so deutlicher aber an Flachküsten, wo 
weite Landstriche zur Ebbezeit trocken, nur zur Flutzeit seebedeckt sind. 
Wo das Meerwasser dauernd nach einer bestimmten Richtung 
sich fortbewegt, redet man von einer M e e r e s st r ö m u n g. So bewegt 
sich am Äquator das Meer in meilenbreitem Zuge westwärts (Aqua- 
torialströmungen); von den Äquatorialströmungen zweigen sich 
da, wo sie auf Festlandküsten stoßen, seitliche Meeresströme ab, welche 
warmes Wasser in die kälteren Breiten führen, namentlich der Golf- 
ström, eine nördliche Abzweigung der atlantischen Äquatorialströmung, 
der auf dem Durchzug durch das caribische Meer und den Golf von 
Mejico bis zu 30° erwärmt wird und dann gen NO. bis weit ins 
nördliche Eismeer fortströmt. Solche warmen Meeres ströme 
haben wegen stärkerer Verdunstung salzigeres und viel blaueres 
Wasser. Die kalten Meeres ströme (die arktischen aus dem 
nördlichen Eismeer, die antarktischen aus dem südlichen) führen 
dagegen kaltes grünliches Wasser, oft auch Massen von Eis in die 
niederen Breiten. 
§ 5. 
Gebirge. 
Das Land, auch das flachste, überragt (nach § 4) den Meeresboden 
gewaltig, den Meeresspiegel meist nur wenig. Könnte man z. B. 
Europa nivellieren d. h. durch Abtragen seiner Höhen in die Niederungen 
seine Oberfläche wagerecht machen, so würde dieselbe nur um 300m
	        
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