§ 8. Die letzten Bourboneil. 53 
Ehe zu einer auch für England glücklichen machte. Von 
ihm gieng ber Gebanke aus, in einem temporären Palast 
von Glas nub Eiseu ein lebenbiges Bilb von ber Ent¬ 
wicklung zu geben, zn welcher bie Arbeit ber gefammten 
Menschheit gelangt ist. Auf einer Weltausstellung konnten 
1851 bie Völker sehen, wie viel sie noch von einanber 
zn lernen haben. Von bem Land ber Kohlen nnb bes 
Eisens, ber Kapitalien unb Industrien, strömten nun mäch¬ 
tige Einflüsse auf Europa aus: der Freihandel (Ausgeben 
des Zollschutzes), Gewerbefreiheit und Freizügigkeit, Be¬ 
seitigung ber Zinsbeschränkungen unb ber Schuldhaft, bas 
Recht ber Koalition bis auf bie Arbeitseinstellung hinaus. 
Damit würben allerhanb Menfchenkräfte entfesselt und bie 
Hervorbringnng wie ber Austausch aller Lebensbebürfniffe 
auf eine ungeahnte Höhe gesteigert. 
§ 8. Die letzten Bourbonen. 
Zwei Bonrbonen, ben Brübern Ludwigs XVI., war 
es noch beschieben, ben Thron bes unruhigen Frankreichs 
zu besteigen. Der erste hieß Ludwig XVIII. ber schon 
durch seine Nameuswahl viele Revolutionäre verletzte, 
weil dieselbe das Andenken an feinen in der Gefangen¬ 
schaft verkommenen Neffen, als den XVII. seines Namens, 
wachrief. Etwas anderes, was den Republikanern und 
der Armee wehthat, war seine natürliche Vorliebe für das 
weiße Banner seines Geschlechts mit den Lilien drauf, 
während sie sich an bie Fahne ber Revolution, bie brei« 
farbige, hielten unb auch bie „Abler" bes großen Kaisers 
vermißten, als ob biese noch nicht genug Fleisch gefressen 
hätten. Der König selbst war ein kluger nnb gemäßig¬ 
ter Mann, ber bie Bequemlichkeit liebte, aber es sehr 
schwer faub, zwischen ben aufgeregten Parteien sicher hin- 
burchzusteuerti. Er hatte bem Volk eine Verfassung, bie 
Charte, gegeben, welche freilich wie anberes Papier, 
sich biegen und drehen, d. H. von jeder Partei anders 
auslegen und zu ihrem Vortheil ansbenten ließ. So 
wurde denn »«gemein viel hin unb her gestritten, in den
	        
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