Ordnung im Reiche. Es gab nicht wenige Ruhestörer im
Reiche, meist adlige, die auf ihre Kraft und ihre Schwerter trotzend,
sich den Gerichten nicht unterwerfen wollten, sondern sich selbst
mit Gewalt Recht schafften. Sie führten miteinander oder mit
den Städten Kriege, Fehden genannt. Unter diesen litten be¬
sonders die Dörfer schwer; sie wurden ausgeplündert, oft nieder¬
gebrannt. Räuber machten die Straßen unsicher, lauerten den
Kaufleuten auf und plünderten ihre Warenzüge. Um diesem
Unwesen ein Ende zu machen, brach Friedrich viele Burgen und
verurteilte die Friedensstörer zu schimpflichen Strafen. So
mußten einst Grafen Hunde meilenweit auf dem Rücken tragen.
Kampf mit den lombardischen Städten. In der lombardischen
Ebene waren viele Städte durch Handel und Gewerbe blühend
geworden. Stolz auf ihren Reichtum wollten sie die Herrschaft
der deutschen Kaiser abwerfen. Vor allen war Mailand mächtig
durch die Zahl seiner Bewohner, seinen Reichtum und die Festig-
feit seiner Mauern. In seinem Übermute bedrängte es auch
andere kleinere Städte und suchte sie von sich abhängig zu machen.
Friedrich erschien in Italien und forderte die Städte zum Gehorsam
auf; aber Mailand schloß ihm die Tore. Da sein Heer nur
klein war, mußte er sich damit Begnügen, einige kleinere Städte
zu strafen.
Kaiserkrönung in Rom. Nachdem sich Friedrich in Pavia die
lombardische Krone aufs Haupt gesetzt hatte, eilte er nach Rom,
um daselbst die Kaiserkrone zu empfangen. Hier herrschte große
Unruhe: der Papst Hadrian IV. war aus der Stadt vertrieben
worden. Als Friedrich in die Nähe Roms kam, erschien Hadrian
im kaiserlichen Lager. Doch wäre es bald zwischen beiden zu
Feindseligkeiten gekommen; denn beim Absteigen vom Pferde hielt
Friedrich dem Papste nicht, wie es üblich war, den Steigbügel.
Zornig sprengte Hadrian davon und kehrte erst zurück, als Friedrich
auf Zureden der Fürsten versprach, ihm diesen Dienst zu leisten.
Lächelnd hielt er nun dem Papst den Steigbügel, indem er sagte:
„Ich werde es zwar ungeschickt machen, da ich nie Stallknecht
gewesen bin." Beide zogen nun gegen Rom. Eine Botschaft
verkündete Friedrich vor der Stadt, daß ihn die Römer für
5000 Pfund Silber zum Kaiser machen wollten, wenn er die
neuen Einrichtungen der Stadt bestehen lassen wolle. Er wies
dieses Ansinnen stolz zurück und zog an der Spitze seines Heeres