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geschnitten und das Gift derer, so solche Schriften dichten und machen, ferner
nicht ausgebreitet und die hochberühmte Kunst der Druckerei allein in auten
und löblichen Sachen gebraucht und geübt werde, so haben wir weiter aus
kaiserlicher und königlicher Oberhoheit und rechtem wissen auch mit ein¬
helligem Hat unserer und des Reiches Kurfürsten und Stände, bei
unserer und der- Reiches Rcht und Rberacht und andern vorberührten
pönen (Strafen) geboten, gebieten auch solches wissentlich in Kraft dieses
unsers Ldikts, das wir hiermit für ein unverbrüchlich Gesetz zu halten er¬
kennen : daß hinfort kein Buchdrucker oder jemand anders, er sei, wer oder
wo er wolle, in dem heiligen römischen Reich, auch in unsern Erbkönig-
reichen, Fürstentümern und Landen keine Bücher noch andere Schriften, in
denen etwas begriffen ist, das den christlichen Glauben wenig oder viel an¬
rühret, zum ersten drucke und dann nachdrucke ohne Wissen und willen
der Ordinarien desselben QMs oder ihrer Substituten und verordneten mit
Zulassung der Fakultät in der heiligen (Beschrift einer der nächst gelegenen
Universitäten. Hber andere Bücher, sie seien in welcher Fakultät und be¬
greifen, was sie wollen, die sollen mit wissen und Willen der (Ordinarien
und außerhalb keineswegs gedruckt, verkauft, noch zu drucken oder zu ver¬
kaufen unterstanden, verschaffet noch gestattet werden, in keiner weise.
Derfaßt vom päpstlichen Legaten Aleander. Luthers Werke. Leipzig, Ausg. XVII.
13. Luthers Gefangennahme. Sonnabend, 4. Mai 1521.
Da nhun £utherus wieder zuruckzog, und das gleite in wenig tagen
seine endtschaft erreichet, stunde es gleich wol noch sorglich umb Ihn. Darmit
er aber nicht übereilet wurde oder, da (Ehurfurft Friedrich zu Sachsen Ihn
ubers gleit schützen wurde, Keine weiterunge daraus entstehen mochte, be¬
stellte Thurfurst Friederich In höchster geheimb, wan er an seines Landes
grentze kerne, daß er alsdan gefangen und heimlich weg gefuhret wurde,
darmit aber der Luther wusste, wie er diese gefengnuß vorstehen solte, wardt
es Ihm in geheim vertrauet. TTHun hatte er in feinem wagen bey sich
Nicolaum von Rmbsdorff und (Ern Friöertch Mecum (MyKonius), die mehren
seine gef er ten, unter denen vertrauet ers nur dem Lambsdorff allein, aber
(Er Friberich wüste von diesem Handel gar nichts. Da sie nhun an die
grentze hart bey der Schweine nicht weit von Eisenach kommen, thut sich
ein Reisiger nach Reutterischer art aus dem walde herfur und dummelet
sich mil dem gaule. Das wird (Er Friderich Mecum gewahr und warnet
seine geferten, (Es wurde nicht recht zugehen, sondern gefahr furhanden
fein. Indeß wischet der Junker auch mit einem Knechte aus dem walde
herfur und rucken für den wagen, der Reuter sehet einen lernten mit dem
fuhrmann an, was er da für teutte führe und schlagt Ihn mit feinem
Rrmbruji unter den gaul, So sch legt der Junker seinen Pfeil vor die
seine und heit sie dem Luther für, (Er soll sich gefangen geben, die An¬
dern 3weene gefehrten erschrecken und bitten umb gnade, Rber da sie
den Luther erfraget und er beckennt, das er es wehre, bald setzen )ie Ihn
auf teinen gaul, und fuhren Ihn Im walde hin und wieder biß in die
sinkende Rächt Ins schloß wartburgk hart ob (Eisenach, da verschlossen sie
Ihn als einen gefangenen 5um aller hertesten In ein gemach, das von
allen leuten einsamb war, Ruch wüste der thorwerter nicht anderst, Dan
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