Full text: Geschichtsbilder aus dem Rheinlande

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Beschluß der zum Kongreß versammelten Mächte, durch 
welchen ein großer Teil der deutschen Provinzen des linken 
Rheinufers Meinen Staaten einverleibt wird, Meine Zustimmung 
gab, ließ Ich die gefahrvolle Lage dieser Grenzlande des 
deutschen Reiches und die schwere Pflicht ihrer Verteidigung 
nicht unerwogen. Aber die höhere Rücksicht auf das gesamte 
deutsche Vaterland entschied Meinen Entschluß. Die deutschen 
Urländer müssen mit Deutschland vereinigt bleiben; sie können 
nicht einem anderen Reiche angehören, dem sie durch Sprache, 
durch Sitten, durch Gewohnheiten, durch Gesetze fremd sind. 
Sie sind die Vormauer der Freiheit und Unabhängigkeit 
Deutschlands; Preußen, dessen Selbständigkeit seit ihrem 
Verluste hart bedroht war, hat ebenso sehr die Pflicht als den 
ehrenvollen Anspruch erworben, sie zu beschützen und für 
sie zu wachen. Dieses erwog Ich und auch, daß Ich meinen 
Völkern ein treues, männliches Volk verbrüdere, welches alle 
Gefahren freudig mit ihnen teilen wird, um seine Freiheit so 
wie sie und mit ihnen in entscheidenden Tagen zu behaupten. 
So habe Ich denn im Vertrauen auf Gott und auf die Treue 
Meines Volkes diese Rheinländer in Besitz genommen und mit 
der Preußischen Krone vereinigt. Und so, Ihr Einwohner 
dieser Länder, trete Ich jetzt mit Vertrauen unter Euch, gebe 
Euch Eurem deutschen Vaterlande, einem alten deutschen 
Fürstenstamme, wieder und nenne Euch Preußen! Kommt 
mir mit redlicher Treue und beharrlicher Anhänglichkeit ent¬ 
gegen. Ihr werdet gerechten und milden Gesetzen gehorchen. 
Eure Religion, das Heiligste, was dem Menschen angehört, 
werde Ich ehren und schützen. Ihre Diener werde Ich auch 
in ihrer äußeren Lage zu verbessern suchen, damit sie die 
Würde ihres Amtes behaupten. Ich werde die Anstalten des 
öffentlichen Unterrichts für Eure Kinder herstellen, die unter 
der Bedrückung der vorigen Regierung so schwer vernach¬ 
lässigt wurden. Ich werde einen bischöflichen Sitz, eine Uni¬ 
versität und Bildungsanstalten für Eure Geistlichen und Lehrer 
errichten. Ich weiß, welche Opfer und Anstrengungen der 
fortgedauerte Kriegszustand Euch gekostet. Die Verhältnisse 
der Zeit gestatten nicht, sie uoch mehr zu mildern, als ge¬ 
schehen ist, aber Ihr müßt es nicht vergessen, daß die größte 
dieser Lasten noch aus der früheren Verbindung mit Frank- 
reich hervorging, daß die Losreißung von Frankreich nicht
	        
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