Erläuterungen. 339
192. Chemnitz, der schwedische Hofhistoriograph, berichtet in
seiner Geschichte des schwedischen Krieges, erschienen 1648:
„Seine letzten Worte sollen gewesen seyn: „Man sollte
„Regenspnrg in acht nehmen; würde Regenspnrg verlohren,
„so würde der Keyser wegen seiner Krone in Gefahr stehen."
,',Darauff Er noch zweymahl: „Regenspnrg! Regenspnrg!"
„gernsfen und alfo verschieden." Auch Chemnitz rechnet ihn
„unter die vornembsten Kriegs-Häupter der Zeit". Tilly
starb 73 Jahre alt. — 193. Vor allem wollte er auch Wallen¬
stein zwingen, das von ihm arg bedrängte Sachsen zu ver¬
lassen und Maximilian zu Hilfe zu eilen. — 194. An der
Salza, früher Festung.
[II. Wattensteins zweites Generalat bis zu Gustav Adolfs £ob.]
[a) Die Umstände nötigen Ferdiand II., Wallenstein von neuem an
die Spitze des Heeres zu berufen.^
S. 200. Die Charakteristik Wallensteins trifft nicht das
Richtige. Von einem vollendeten Verrate, von einem Streben
nach dem Besitze der Königskrone von Böhmen kann nicht
die Rede sein, ebensowenig von einer langsam und stetig
vorbereiteten Verschwörung gegen den Thron des Kaisers.
Vielmehr kann man sagen, daß sein Streben ein nationales
war: er wollte Befriedigung der Protestanten uud dann ge¬
meinsames Vorgehen gegen die Schweden. Damit aber kam
er in politischen Gegensatz zu der Jesuitenpartei, der Kirche,
Spanien und Maximilian von Bayern. Der Konflikt
mit dem Kaiser kam zum Ausbruch (s. u. 4. Buch), als
Walleusteiu Maximilian gegen Bernhard von Weimar nicht
unterstützte und in Böhmen feine Winterquartiere bezog.
Als man da feine Absetzung von neuem betrieb, da erst nahm
er die Unterhandlungen mit Schweden, Sachsen, Branden¬
burg und auch Frankreich, die zumeist Terzky angeknüpft
hatte, auf. Ehe fie zum Abschluß gelangten uud ehe seine
Pläne vollständig klar waren, ward er ein Opfer des Meuchel¬
mordes. Schiller felbst fcheiut au feiner Auffassung später
irre geworden zu sein, als er später (s. S. 293.) das
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