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— „Meinetwegen!" schrie der Steinklopfer und legte sich einen
großen runden Feuerstein zurecht. „Sieh, wenn das unser römi¬
scher Kaiser und unser römisches Reich wäre, —" er holte mit dem
Hammer zum Hiebe aus, — „sieh, so würde ich sie zerschmettern!"
— Und er zerschlug den Stein mit einem gewaltigen Schlag, daß
die Splitter weit umhersprangen.
Der Reiter blickte ihn voll Schrecken an. „Na, du, daß dich
keiner hört!" — Und er blickte um sich.
— „Meinetwegen!" schrie der Steinklopfer wieder. „Um gar
keinen von uns ist schade!" schrie er. „Eine elende Bande, mise¬
rables Gesindel sind wir alle miteinander; so schön manche von uns
gekleidet und gekämmt sind, so fein sie duften, taugen tut keiner
was, gar keiner! Jeder stiehlt, so viel er kann, um schnell noch reich
zu werden und sich ein paar gute Tage zu machen. Jeder denkt:
beeilen wir uns, wer weiß, wie lange die Herrlichkeit noch dauert!
— Was tun unsere Beamten? Faulenzen und stehlen. Und wir
armen Teufel müssen arbeiten und schwitzen. — Was tun unsere
Generäle? Gut essen und trinken, stehlen, faulenzen —"
— „Und davonlaufen, wenn der Feind kommt!" sprach lachend
der Reiter.
— „Und unsere feinen Herren und Damen? Gott den Tag
stehlen, gähnen, sich ankleiden, auskleiden, essen, trinken, schlafen, sich
vormittags aufs Mittagessen freuen und nachmittags sich nach dem
Essen den Mund wischen und Jbie Zähne stochern und spazieren¬
fähren. Schade ist um gar keinen von denen, um gar keinen! Sieh,
da droben wohnt auch so einer!"
Und er deutete mit dem dicken kurzen Daumen, der weiß wyr
vom Kalkstaub, hinauf nach dem Landhause, das noch immer still
mit geschlossenen Fensterläden dastand ohne eine Rauchwolke am Dache,
als habe es wie ein Toter die Augen geschlossen und zu atmen
aufgehört.
„Das ist so einer. Mit allem hat er gehandelt, mit Vieh,
mit Getreide, mit Bauerngütern, mit Waldungen und Holz, mit
Steinen, mit Menschen, — alle hat er betrogen und ist durch den
Betrug reich geworden. Tausende hat er arm und elend gemacht,
damit er allein glücklich und fröhlich sein kann. Und mit dem Gelde
kaufte er sich hier die Wälder und baute den Palast dort auf die
Anhöhe und führt jetzt ein Faulenzerleben wie die andern. Heim
nach Rom getraut er sich nicht. Dort fürchtet er, wir Sklaven könn¬
ten ihm den Hals umdrehen. Aber andere werden kommen, andre!