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Medaillen, ^ Kreuze der Ehrenlegion, darunter drei an Gemeine, und sechs
nachträgliche Belobungen durch den König von Bayern.
Nur fünf Tote ließen die Würzburger Lbevaulegers auf den Feldern
der Schlachten — ein rühmlicher Beweis für ihre Gewandtheit im (Einzel-
gefecht.
(Ehre den braven Reitern aus fränkischen Gauen!
21. Die Sachsengräber bei Miltenberg und Kleinheubach.
Kaum war das unter den gewaltigen Tritten des Kriegsfürften
jener Zeit hart bedrängte Land der Sachsen nach der Schlacht bei Leipzig
von der Fremdherrschaft befreit, so schloß es sich der deutschen Volks¬
erhebung an. wie überall in Deutschland wurden auch hier Linienmilitär,
Freiwillige und Landwehr organisiert zur Verfolgung des über den Rhein
geflüchteten Kriegsmeisters.
Das „Banner der freiwilligen Sachsen", ein Korps von zwei Jäger¬
bataillonen, einem Reiterregiment, einer Abteilung Schanzgräber und
einer fahrenden Batterie in der Gesamtstärke von 5000 Mann, marschierte
im Frühjahr durch Thüringen nach Würzburg. £ner teilte es sich.
Die Reiterei ging auf Aschaffen bürg, das Jägerregiment über Wertheim
und Freudenberg nach ITC iltenberg, wo es am \2. April nachmittags
ankam. Die z. und 4. Schützenkompagnie des ersten Bataillons wurden
nach dem Miltenberg schräg gegenüberliegenden Dorfe Großheubach
kommandiert. Die 3. Kompagnie war bereits zum größten Teile über¬
gesetzt, der Rest und ein Teil der 4. Kompagnie bestieg eine zweite Fähre.
Der wasserstand des Maines war sehr hoch, der Tag für diese Jahreszeit
ungewöhnlich heiß. Ls wurde ernstlich gewarnt, das Fahrzeug nicht zu
überfüllen; die zurückbleiben mußten, sollten nachher abgeholt werden;
auch wurde geraten, Tornister und Waffen abzulegen. — Warnung und
Rat blieben jedoch erfolglos. Alle eilten der Fähre zu und überfüllten sie,
alle behielten Tornister und Waffen. Die braven Schiffer stießen das
überladene Fahrzeug mit Vorsicht und Kraft vom Lande ab. (Es ging
schwerfällig in bedenklicher Bewegung. Da eilten noch zwei zurück¬
gebliebene Schützen mit einem kleinen Nachen der Fähre nach, erreichten
sie, wobei es dem einen gelang, durch einen Sprung auf dieselbe zu kommen.
Der andere sprang zu kurz und fiel ins Wasser. Der Versuch, ihn in die
Fähre zu ziehen, mißlang. Viele Leute im Fahrzeug drängten sich zur
Rettung an eine Stelle, andere liefen hin und her. Dadurch ging das
Gleichgewicht verloren; die Fähre schlug um und die Insassen versanken
in den Wellen. Drei Schiffer und 62 Freiwillige, unter ihnen ßauptmann
von pausen, ertranken im wirren, verzweifelten Kampfe mit den wogen.
Unglückliche, die sich schwimmend retten wollten, wurden von anderen
in die Tiefe gezogen. Wohl eilten vom Ufer zahlreiche hilfsbereite Leute