Full text: Fremde Länder und Völker

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lachische, eine Tochter der lateinischen, wird in der Wa¬ 
lachei, und ein Gemisch der slavischen und griechischen 
in Albanien gesprochen. Die Juden, welche in großer 
Zahl unter den Türken wohnen, reden ein Gemisch von 
hebräisch und italienisch. Christen und Juden sind al- 
lein in den Manufakturen des Landes beschäftigt; die 
Oemanen mögen sich nicht mit mühseligen Arbeiten ab¬ 
geben. 
Auf sieben Bergen erhebt sich majestätisch, mit un¬ 
zählbaren Kuppeln und spitzen Minarets die ungeheure 
Hauptstadt des Reichs, Konstanti nopel, bei den Tür¬ 
ken Stambul, im Alterthum Byzanz, der Sitz des 
Großsultans oder Großherrn, auch osmanischer Kaiser 
oder Padischah genannt, des Großwesirs oder ersten 
Staatsministers, bei dem sich der Diwan oder Staats¬ 
rath versammelt, zu welchem der Reis-Effendi oder Mi¬ 
nister der auswärtigen Angelegenheiten, der Defterdar 
oder Schatzmeister, der Kapudan-Pascha oder Großad¬ 
miral (Oberbefehlshaber der Seemacht), der Janitscha- 
ren-Aga und der Mufti oder Oberpriester, und viele an¬ 
dere hohe Staatsdiener gehören. Bei allen Unterhand¬ 
lungen mit fremden Gesandten müssen die DragomanS 
oder Dolmetscher gebraucht werden. Dies sind gewöhn¬ 
lich Griechen, die zugleich türkisch, lateinisch, französisch 
und italienisch verstehen. 
Die Riesenstadt Konstantinopel, an einem der schön¬ 
sten und größten Häfen der Welt gelegen, zwischen zwei 
Meeren, enthält mit ihren weitläuftigen Vorstädten
	        
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