Full text: Griechische Geschichte bis 431 v. Chr. (H. 1)

II. Der Kusgang des ITtittelalters 7 
denn zu derselben Mahlzeit ging ja der Arme wie der Reiche. - [12; Athen. 
4, Ule] (Monatl. Beitrag d. einzelnen) etwa 73 Liter Gerstenmehl, 37 Liter 
wein, 3 kg Käse, 1% Zeigen und 1,75 ITt. (wohl zum Einkauf des Blutes 
für die „Schwarze Suppe"). — [16] . . - Die Söhne der Spartaner ... 
ordnete Lykurgos gleich nach Vollendung des 7. Jahres in die „Herden" s 
ein . . ., an die Spitze jeder Herde stellte er den verständigsten unter ihnen 
und den Tapfersten im Kampfe ... Die Älteren beaufsichtigten ihre 
Spiele ..., Lesen und Schreiben lernten sie nur um des praktischen Ge¬ 
brauchs willen, sonst ging die ganze (Erziehung nur darauf aus, den 
rechten Gehorsam, Ausdauer in der Arbeit und den Sieg im Kampfe zu io 
erlernen. Daher stellte man auch in höherem Rlter größere Anforderungen 
an ihre Ausdauer; sie mußten kahl geschoren sein und sich daran gewöhnen, 
meist barfuß zu gehen und nackend zu spielen... Sie schliefen gemein¬ 
sam nach Hotten und Herden auf Streu, die sie sich selbst aus dem Hohr 
ant (Eurotas verschafften: mit eigenen Händen mußten sie die Spitzen, ohne 15 
ein Messer zu benutzen, abbrechen. — [18] Im Stehlen waren die Jungen 
so vorsichtig, daß man erzählt, es habe einmal einer einen jungen Fuchs 
gestohlen und ihn im Mantel versteckt; das Tier habe ihm mit Krallen und 
Zähnen den Leib zerfleischt, aber er habe, um den Diebstahl zu verbergen, 
so lange ausgehalten, bis er gestorben sei. Das ist auch den (Epheben der 20 
jetzigen Zeit (d. i. 1.—2. Jahrh. n. (Ehr.) zuzutrauen, von denen viele vor 
unseren eigenen Augen sich am Altar der (Artemis) (Drthia1 haben tot¬ 
peitschen lassen. 
Oer Dichter Tqrtaior (um 630) über die (Eroberung Messeniens durch die Spar¬ 
taner [Fr. 3—5 Cr.): 25 
Unser König Theopompos, den die hohen Götter liebten, 
hat Mestene uns gewonnen, wo die wiese lockt zum Tanz, 
EDo die Schollen leicht sich pflügen und die Saaten üppig grünen, 
Aber neunzehn lange Jahre hat der harte Kampf gewährt, 
neunzehn Jahre unverdrossen haben Müh' und Hot getragen so 
Lanzen schwingend unsrer Väter Väter? Doch im zwanzigsten, 
Da verließen unsre Feinde ihrer Heimat fette Fluren, 
Aus 3thomes hohen Bergen flohen endlich sie davon. 
Derselbe im Kampf gegen die Messemer seiner Zeit [Fr. 9Cr.]-. 
Männer, aus des unbesiegten Herakles Geschlechte stammt ihr, 35 
haltet aus drum, unser Zeus wird nie sich fügen fremdem Joch! 
Zittert, flieht nicht vor der Feinde übermächtig großem Heere, 
3n der ersten Kämpferreihe trage jeder feinen Schild! 
Freudig opfert euer Leben, und die schwarzen Todesvögel 
Sollt ihr mir nicht minder lieben als das Licht des Helios! ... 40 
DD er es wagt, im festgefügten Gliede wacker auszuhalten 
Und mit ihm voranzuschreiten in des Nahkampfs Ungestüm3, 
1 Nach den Inschriften Dortheta. 8 fllfo vor zwei Generationen. 
8 Dies ist die charakteristische spartanische Kampfesroeife.
	        
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