10 9. u. 10. Blücher an Friedrich Wilhelm III. 1809 
Tau und unfruchtbare oder fruchtbare Jahre gemacht werden durch 
eine uns unbekannte und nicht unter unserer Gewalt stehende Macht; 
aber ... die menschlichen Verhältnisse machen nur die Menschen sich 
selber und schlechthin keine außer ihnen befindliche Macht. . . . Gb je¬ 
mals es uns wieder wohl gehen soll, dies hängt ganz allein von uns ab, 
und es wird sicherlich nie wieder irgendein Wohlsein an uns kommen, 
wenn nicht jeder einzelne unter uns in seiner Weise tut und wirket, als 
ob er allein sei und als ob lediglich auf ihm öas heil der künftigen Ge¬ 
schlechter beruhe. 
Bas ist’s, was ihr zu tun habt; dies ohne Saunten zu tun, be¬ 
schwören euch diese Reden. (Bus der Schlußrede.) 
9. Blücher^an Friedrich Wilhelm III. 1809?) 
Alte Nachrichten, so mir zukommen, bestätigen die mißliche Lage 
der französischen Armee2), wenngleich der Kaiser Napoleon Scheinoor- 
teile durch den Übergang über die Donau errungen, so kömmt seine 
Armee nun in ein Land, wo sie angefeindet wird, und wo fein Gegner 
dagegen alle mögliche Unterstützung erhält und seine Subfistance er¬ 
leichtert wird. . . . 
Allergnädigster König, gewähren Sie die Bitte eines in Ihrem 
Dienst grau gewordenen Mannes, der so ehrlich, wie er Ihnen von her¬ 
zen ergeben ist, der bereit ist, sich für Sie aufzuopfern, und dessen heiße¬ 
ster Wunsch darin besteht, seine letzten Lebenstage für Sie und Ihre 
macht nützlich zu verwenden. 
Genehmigen Ew. König!. Majestät, daß ich mit einem Corps Ihrer 
Truppen über die (Elbe gehen darf, so bürge ich mit meinem Kopf dafür, 
daß ich die von uns jetzt getrennten Provinzen wieder in Besitz nehme, 
halten Lw. König!. Majestät meine Ansichten nicht für übertrieben, sie 
sind es nicht; ich weiß, was ich mir jenseit der (Elbe und in westphalen 
zu versprechen habe, und wozu ich täglich aufgefordert werde. Erwä¬ 
gen Sie, allergnädigster König, die Freude, so sich in den herzen Ihrer 
treuen Unterthanen ergießen wird, wenn sie sehen, daß zu ihrer Be¬ 
freiung so kräftig gewürkt wird . . . 
Findet mein Vorschlag nicht den allerhöchsten Beifall, nun so habe 
ich mein Hertz erleichtert, und mein Abscheu, fremde Fesseln zu tragen, 
bargethan, ich bin frei gebohren und muß auch so sterben. 
10. Blücher an Friedrich Wilhelm III. Stargarb, 8. (Dft. 1809. 
Allergnädigster König! Mit dem innigsten Schmerz muß ich Ew. 
Königlichen Majestät die erhaltene Nachricht von dem Abschluß des für 
1) Bus Pertz, (Bneifenau I, 500 ff. 
2) Nach der Schlacht bei ctfpcrn (21. u. 22. Mai 1809).
	        
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